GENTHERAPIE :  Die Corona "Experten"-protokolle, wurden von dem Frankfurter Arzt Dr. Haffner freigeklagt.  Aus technischen Gründen sind die teilweisen Schwärzungen nachstehend nicht zu sehen. 



Protokoll der l. Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 14.12. 2021
Zeit: 12.30 Uhr bisl4 Uhr Ort: Videokonferenz
Teilnehmer; BK Scholz/ BM Schmidt, MB Lauterbach/19 Teilnehmerinnen des Expertengremiums
Reinhard Berner (Uni Dresden); Cornelia Betsch (Uni Erfurt); Meianie Brinkmann (TU Braunschweig); Alena Buyx (TU München, Deutscher Ethikrat); Jörg Dötsch (Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin) ; Christian Drosten (Charite); Christine Fa!k (Medizinische Hochschule Hannover); Ralph Hertwig (MPI für Bildungsforschung/ Risikokommunikation); Lars Kaderaii (Uni Greifswald); Christian Karagiannidis (Leiter ARDS und ECMO Zentrum Köln-Merheim); Heyo K. Kroemer (Charite); Thomas Mertens (STIKO); Michael Meyer-Hermann (TU Braunschweig); Johannes Niessen (Gesundheitsamt Köln); Viola Priesemann (MPI); Leif Erik Sander (Charite); Stefan Sternberg (Landrat Ludwigslust- Parchim); Hendrik Streeck (UK Bonn); Lothar Wider (RK!)
Bundeskanzler Scholz eröffnete die Sitzung, begrüßte die Teilnehmer und bedankte sich für die Bereitschaft zur Mitarbeit. Er skizzierte die Aufgabe der Gruppe hinsichtlich einer unabhängigen Beratung der Bundesregierung. Dabei geht es wohl darum/ konkrete Fragen von Seiten der Bundesregierung zu beantworten/ als auch darum/ von Seiten des Gremiums eigene relevante Probleme anzusprechen und zu bearbeiten. Des Weiteren betonte der Bundeskanzler die Interaktion mit dem von der Bundesregierung eingesetzten Krisenstab. Herr Kroemer und Frau Brinkmann wurden für das Expertengremium mit dem Vorsitz beauftragt. Bundesgesundheitsminister Lauterbach begrüßte die Gruppe und betonte die Bedeutung wissenschaftlicher Grundlagen für politische Entscheidungen. Er stellte des Weiteren klar, dass die letztendliche Entscheidung in jedem Fa!l bei der Politik liegt. Er sagte seine regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen zu. Der Bundeskanzleramtsminister Schmidt begrüßte ebenfalls die Gruppe und stellte seine regelmäßige Teilnahme in Aussicht.
In der Folge stellten sich die Teilnehmerinnen des Expertengremiums einzeln vor und
führten i^re Erwartungen bezüglich der gemeinsamen Arbeit aus. Besonders im Vordergrund standen dabei: .
-die Unabhängigkeit des Gremiums
-die sorgfältige Bewertung wissenschaftlicher Fakten -strikte Vertraulichkeit der Beratung
-sorgfältige, einheitliche Kommunikation
Aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung im Bereich der Omikron Variante wurde vereinbart, das nächste Treffen bereits am Freitag, den 17. Dezember/ von 16:00 bis 18:00 Uhr durchzuführen. Bis dahin tragen die Mitglieder die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu der Omikron Variante zusammen (Viroiogie, Immunologie, etc.).
312"232ß6-Pa-009(4)/19/2021 Hauptreg i stratur Buncteskana lerami
Protokoll der 2. Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 17.12.2021
Zeit: 16:00 Uhr bis 18:35 Uhr Ort:Videokonferenz
Teilnehmer: 19 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch/ Prof, Buyx, Prof. Dötsch, Prof. Drosten, Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof. KaragiannidEs, Prof. Mertens, Prof. Meyer-Hermann, Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander/ Sternberg/ Prof. StreecR und Prof. Wieler)
Gäste: Min Schmidt, AI in Miehe-Nordmeyer, Geschäftsstelle Expertengremium
Ejnteitunfi:
Begrüßung durch den Vorsitzenden und Frau Miehe-Nordmeyer (MN), AL'in 3, i.V. für Min Schmidt. Information durch MM: Themenseite und Geschäftsstelle befinden sich im Aufbau.
TOP l - Protokoll v. 14.12.2021
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben dem Protokoll ohne Änderungen zugestimmt.
TOP 2 " B.l.1.529 aus viroloeischer Sicht
[hat Daten zur Omikron-Variante aus Südafrika, Großbritannien, Dänemark und
Israel vorgestellt und eine Einschätzung zur Situation in Deutschland vorgenommen. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass es keinerfei Grund zur Entwarnung gibt. Auch wenn sich die Variante nicht als gefährlicher als Delta herausstellen sollte und die Intensivpflichtigkeit sogar sinke, sei aufgrund der absoluten Zahlen und der Tatsache, dass ein relevanter Anteil Immunisiertersymptomatisch erkrankt/ eine sehr große Welle an Neuinfektionen wahrscheinlich. Es fand ein Gedankenaustausch statt.
TOP 3 - Modelte zur Verbreitu ne von B.1,1.529
|hat verschiedene Modelle zur Infektionsentwicklung und der
Omikron-Verbreitung vorgestellt. Hierbei wurden verschiedene Annahmen getroffen. Boosterimpfungen sowie eine Reduzierung der Kontakte sei aufgrund der aktuellen Datenlage dringend notwendig, um die rasche Ausbreitung von Omikron zu verlangsamen. Zudem wurde eine getrennte Ausweisung der Omikron-lnzidenz und eine Konzentration der Kontaktnachverfolgung auf Omikron-Fälle vorgeschlagen. Eine bessere Datenlage für Deutschland wurde als notwendig erachtet. Aktuelle Daten aus Dänemark und UK zeigen jedoch deutlich die rasante Ausbreitung der Omikron Variante. Modelle von unterschiedlichen internationalen Modellierern zeigen alle in die gleiche Richtung bezüglich der Ausbreitungsdynamik von Omikron. Es fand ein Gedankenaustausch statt.
TOP4 - Präventions- und InfektionsmÖElichkeiten bei 8.1.1529
|hat die Wirkungsweise von Impfstoffen
und verwendeten Arzneimittel zu Behandlung einer Infektion (insb. mAK) vorgestellt. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass die impfstoffe im Vergleich zur Deita-Variante vermindert wirken, die Booster-lmpfung allerdings einen guten Effekt habe.l
|Eine wichtige Frage die sich stellte war, wie lange der Booster Schutz gegen Omikron bestehen wird. Offene Fragen sind die
aktuelle Verfügbarkeit von Impfstoffen sowie die Impfkapazität - bei Knappheit soilten vulnerable Gruppen priorisiert werden.
312-23206"Pa"009C4)/20/2021 Hauptregistratur Bundeskanaleramt
TOP 5 - K ra n kheits verlaufe bei Kindern und Jueendlichen
|hat Daten zu den Krankheitsverläufen bei Kindern und Jugendlichen vorgestellt.
Züäem würde auf Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen auch nach Bildungs- und Sozialniveau eingegangen. Als Fazit wurde die Notwendigkeit von offenen Schulen formuliert sowie u.a. festgehalten, dass das PCR-Pooolingverfahren in Schulen gut funktioniert.
TOP 6 - Krjsenkommuntkatioii
{\s Ergebnis wurde festgehalten, dass die derzeitige Situation und die Gefahr durch die Omikron-Varianten nicht
umfassend bei der Bevölkerung präsent ist und die Risikokommunikation schwieriger geworden ist. Furcht-Appelle sind nicht förderlich, positive Botschaften sind wichtig für die Pandemie-müde Gesellschaft. Es wurde eine verstärkte Kommunikation über die Bedeutung des Impfens, der Gefährlichkeit der möglichen Erkrankung sowie über zusätzliche Kommunikationswege über das Internet, die sozialen Medien sowie das Radio bzw. Fernsehen angeregt. Außerdem wurde angeregt, personalisierte Impfangebote mit Termin zu versenden und hierfür zentral den Impfstatus zu erfassen.
TOP7-Preparatipriforlmpact
stellte die Situation in der medizinischen Versorgung, insbesondere auf
Intensivstationen, vor. Es wurde auf die Folgen weiter steigender Infektionen auf die Krankenhäuser, das Personal und die kritische Infrastruktur beschrieben. Als Ergebnis wurde die bereits bestehende (teilweise) Überlastung der stationären Versorgung festgehalten sowie auf die Problematik der Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur hingewiesen, auf die zu reagieren sei.
TOP 8 ~ Diskussion und Bewertune der Befunde
Es wurde eine Diskussion und eine Bewertung der wesentlichen Ergebnisse durchgeführt.
TOP 9 - Weiteres Voreehen
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verständigten sich darauf, dass in der Folge der Beratungen ein kurzes Papier mit den Ergebnissen erstellt und abgestimmt werden soll. Es soli sachlich die Dringlichkeit für Handlungsbedarf beschreiben. Das Papier soll dem Bundeskanzleramt im Vorfeld der anstehenden Beratungen des Chefs des Bundeskanzleramtes mit den Chefinnen und Chefs der Senats- und Staatskanzleien am 20.12.2021 zur Verfügung gestellt werden.
Zudem wurde vereinbart, dass am 21.12.2021, um 12:30 Uhr die nächste Sitzung stattfinden so!l.
Protokoll der 3. Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COViD-19 Pandemie
Datum: 21.12.2021 Zeit: 12:30-14:15Uhr Ort: Videokonferenz
Teilnehmer/innen; 19 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und stellv. Vorsitzende Prof. Bnnkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch/ Prof. Buyx, Prof. DÖtsch/ Prof. Drosten, Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof, Karagiannidis, Prof, Mertens, Prof, Meyer-Hermann, Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander, Sternberg, Prof. Streeck und Prof. Wieler)
Gäste: ChefBK Schmidt, Abtellungsleiterin 3 Bundeskanzleramt Frau Miehe-Nordmeyer, Herr Dimroth (BPA), Geschäftsstelle Expertengremium, BMG
Einleitung:
Begrüßung durch den Vorsitzenden und ChefBK
Dank durch ChefBK für die schnelle Entwicklung einer ersten Stellungnahme als gute Arbeitsgrundtage für politische Entscheidungen.
TOP l ~ Protokoll vom 17.12.2021
Die Änderungen würden aufgenommen.
TOP 2 - Bewertung der ersten Stellunenahme
Grundsätzlich gab es eine große Resonanz auf die Stellungnahme. Überwiegend Zustimmung aber teilweise auch Kritik wegen fehlendem konkreten Maßnahmenkatalog. ChefBK dankt für die schneite Erarbeitung der ersten Stellungnahme und sieht diese als gute Acbeitsgrundlage für politische Entscheidungen. Aufgrund der Reaktionen in Presse wurde nochmals die Vertraulichkeit in der Gruppe als wichtiges Element hervorgehoben. Vertraulichkeit könne eine Stärke des Gremiums sein.
TOP 3 " Aktuelle Laeeentwicklunß und Notwendlfikeit weiterer Stellyngn ahmen
Es wird über neue Erkenntnisse aus Südafnka/ Großbritannien, ^^^^^^^^^^^^^Bseit der letzten Sitzung berichtet. Die Lage wird anhand der Entwicklung der Zahl der Neuinfektionen, der Krankenhausaufnahmen und der Intensivbelegung beleuchtet. Insgesamt zeige sich eine hohe Wachstumsrate und zeitverzögert auch ein Anstieg der Krankenhausaufnahmen. Die Generationszeit sei unklar.
llnsgesamt habe sich die Datenfage im Vergieich zur vergangenen Woche schon verbessert, sei aber noch immer
vorläufig. Anhand der aktuellen deute sich eine Abmifderung an. Eine Trennung von Immunltät und Attenuierung sei aber anhand der Datenlage nicht möglich.
In der anschließenden Diskussion wird insbesondere die Projektion von Neuinfektionszahlen auf Krankenhausaufnahmen erörtert. Dabei wird der Meldeverzug bei den Krankenhausaufnahmen mit Covid-Bezug als Problem für eine solche Ableitung identifiziert Über Weihnachten sei mit einer eingeschränkten DatenübermEttfung zu rechnen, so dass vss. in den kommen 2 Wochen keine abschließende Bewertung der Lage möglich sei,
Ergebnis der Diskussion; Es besteht weiterhin eine hohe Dynamik bei sich ständig ändernder Datenlage. Ein erneuter Austausch wird für die kommende-Woche vereinbart.
IQP 4_- Regetn für die weitere Arbeit
Pressearbeit; BPA bietet die EinrichtungeinerThemenseiteaufderHomepage der Bundesregierung an, auf der die Mitglieder des Expertengremiums vorgestellt, die Aufgaben beschrieben und Stellungnahmen veröffentlicht werden können. Die Geschäftsstelle wird persönliche Angaben zur
312"23206"Pa"009 (4)/2VZ021 Haupireglstratur BundesRanalerami
Vorstellung der Mitglieder über ein gesondertes Format anfordern. Die Anregung von Kurzvideos als Erklärbotschaft wird von BPA geprüft.
Geschäftsordnuns: Der Entwurf einer Geschäftsordnung wird den Mitgliedern zur Prüfung zugesandt; eine Abstimmung zur Geschäftsordnung soll in der kommenden Sitzung erfolgen.
Name des Gremiums: Es besteht Einigkeit darin, dass der Name des Gremiums für die Zielrichtung und die öffentliche Wahrnehmung wichtig ist. Die Mitglieder sind aufgefordert, entsprechenden Vorschläge an den Vorsitz zu übermitteln.
Aufgaben: Die Aufgaben des Gremiums sollen in der nächsten Sitzung diskutiert und formuliert werden. Der Vorsitz wird hierzu einen Vorschlag unterbreiten. Wichtig ist den Mifgiiedern ein Initiativrecht des Gremiums für bestimmte Themen und nicht nur ein „Reaktiv-Modus".
Auftraggeber: Das Bundeskanzleramt als Auftraggeber findet allgemeine Zustimmung. Anforderungen des BMG erfolgen dann über das Bundeskanzleramt Entsprechend laufen auch Anfragetinien, Berichtslinien über das Bundeskanzleramt.
Kommunikation: Die Mitglieder verständigen sich darauf, dass in der Kommunikation nach außen Zurückhaltung gewahrt wird, um die Vertraulichkeit des fachlichen Austauschs zu schützen, Zitate oder Aussagen mit Rückschlüssen auf die interne Mleinungsbildung sollen vermieden werden. Jedes Mitglied sollen aber Daten im Zusammenhang mit ihrer originären Tätigkeit veröffentlichen und hierzu Aussagen tätigen können. Bei der internen Meinungsbildung wird teilweise noch OptSmierungsbedarf gesehen. Es besteht der Wunsch, dass Daten für alle Mitglieder zugänglich und bewertbar sein sollen. Zudem besteht der Wunsch nach mehr Zeit für den Diskurs. Auch die Erstellung einer Aufgabe n matrix soll noch geklärt werden.
Geschäftsstelle: Es besteht grundsätzlicher Konsens zur Unterstützung durch die Geschäftsstelle beim Bundeskanzleramt. Die Möglichkeit eines Budgets für externe Dienstleister wird durch das Bundeskanzteramt (Abteitungsleiterin 3) geprüft. Seitens des Bundeskanzleramts wird auf die Möglichkeit elnes virtuell geschützten Raums zur Abläge von Dokumenten hingewiesen. Zudem wird Unterstützung bei der Einladung weiterer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler je nach Themenbezug angeboten, da entsprechende Anfragen bereits eingegangen sind.
Berichtsform: Die Berichtsform muss noch abschließend geklärt werden. Die erste Stellungnahme wird aber grds. als ein denkbares Format gesehen. Die Reporte solien ein Markenzeichen des Gremiums sein.
TOP 5- weiteres Voreehen und Verschiedenes
Es besteht Einverständnis über den Dienstag als geeigneten Sitzungstag (Uhrzeit: 12:30 bis 14:30
„Ub£)^&U£rJej'minXUensLtag^8J2.2021,J.2:3La^L4:3auhK^er-.lüput2ur-aktueIlen-Lage-alter-niert^
Das Bundeskanzleramt wird um Prüfung gebeten, ob die Werbung für die Covid-19-lmpfung noch ausgebaut werden kann (z. B. Spot nach derTagesschau).
Es über die Entwicklung auf europäischen Ebene zur Dauer des Impfstatus informiert. Auf EU-Ebene erfolgte die Festlegung auf eine Beschränkung der Geltungsdauer auf 9 Monate.
Diskussion über Berücksichtigung der Belange von besonderen Gruppen in den Stellungnahmen (z. B. Kinder und Jugendliche) und zu einer gesonderten Stellungnahme zum Thema Kommunikation.
Protokoll der 4. Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum; 28.12.2021 Zeit: 12:30-15:10Uhr Ort: Video kontere n z
Teilnehmer/innen: 19 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und stellv. Vorsitzende Prof, Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Buyx/ Prof. Dötsch/ Prof, Drosten, Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof. Kaderaii, Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens, Prof. Meyer-Hermann, Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander/ Sternberg, Prof. Streeck und Prof. Wieler)
Gäste: ChefBK Schmidt, Abteilungsleiterin 3 Bundeskanzleramt Miehe-Nordmeyer, Geschäftsstefte Expertengremium, Corona-Krisenstab GM Breuer/ BM Lauterbach, BMG St'in Draheim
Einleitung:
Begrüßung durch den Vorsitzenden.
[kündigt einen Vorschlag für eine mögliche jnfektionsschutzmaßnahme an, die im Kreis der Expertinnen und Experten diskutiert werden soll.
TOP l - Protokoll vom 21.12.2021
Die TN stimmen dem Protokoll der 3. Sitzung.ohne Änderungen zu. Bestehende Anderungswünsche zum Protokoll der 2. Sitzung werden von Prof. Kroemer aufgenommen.
TOP 2 ~ Aktuelle Laßeentwicklune
|berichtet über aktuelle Erkenntnisse zu Krankheitsschwere, Hospftalisierung und
intensivpflichtigkeit bei Omikron anhand verschiedener Studien. Die Unterlagen wurden im Nachgang an alle Mitglieder versandt.
Tierexperimenten weisen darauf hin, dass durch die Omikron Variante eine geringere Kranl<heitsschwere hervorgerufen wird als durch die Delta Variante. Nach Auswertung GBR-Daten ergibt sich eine niedrigere Hospitalisierungsrate. Klassische Symptome bei Omikron Variante: Halsschmerzen, Kopfschmerzen, laufende Nase, Müdigkeit, d. h, ähnlicher Symptomkomplex wie bei Delta-Variante. Es wird eine mögfiche Matrix zur Abbildung der Wirkung der Omikron-Variante vorgestellt und vorgeschlagen, diese als Arbeitsmittel fortzuschreiben. Mitglieder werden Anmerkungen zur Matrix einbringen^
Es besteht Konsens darüber, dass eine Übertragung der Daten aus anderen Staaten auf Deutschland nur bedingt möglich ist, da der Immunstatus abweicht (d. h. Unterschiede bei Impfquote/ beim Anteil der Genesenen und der Immunnaiven). Aus den USA seien zwar grds. aussagekräftige Daten zu erwarten, aber diese lägen noch nicht vor.
Grundsätzlich ist nach derzeitiger Datenlage davon auszugehen/ dass die Booster-lmpfung gut gegen einen schweren Verlauf schützt, eine Erkrankung aber nicht ausschließt. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!Offen Ist derzeit der Schutz von Genesenen bei Omikron.
Zu erwarten sind eine Belastung der Notaufnahmen und NormalstatEonen sowie Personalausfälie durch Quarantäne und eine Minderung der Bettenkapazitäten. Unkfar bleibt die Auswirkung auf die Intensivmedizin, Long-COVfD und die Auswirkung von Omikron auf Kinder.
|berichtet zu aktuellen Daten (Pre-Print-Studie) aus Südafrika in Bezug auf Kinder und jugendliche. Bei 44% der Kinder handele es sich um eine primäre Diagnose. Anstieg der pädiatrischen COVfD-19-Krankenhauseinweisungen, Durchschnittsalter der hospitaiisierten Kinder betrug 2-4 Jahre. 92% wurden auf Kinderstation betreut/ 6% beatmet. Im Ergebnis bislang keine Erkenntnisse für besondere Schwere der Erkrankung bei Kindern. Medienberichte aus New York zu erhöhten Krankenhauseinweisüngen von Kindern sind noch nicht validierbar. In G8R gibt es ebenfalls keine Anzeichen für schwerere Verläufe bei Kindern durch Omikron im Vergleich zu Delta.
312~23206"Pft"009(4)/22/202l Hauptregislralur Bundeskanaleramt
[ergänzt die Aussagen um eine mögliche Erklärung (ggf. kürzere Generationszeit) für schnelleren An- und Abstieg der Inzidenz bei Omikron Variante. Zudem liegt die inkubationszeit laut englischer Studie bei 3-4 Tage (Delta Variante 3-5 Tage).
Iberichtet über unzureichende Betastbarkeit der Daten aus ZAF (Weihnachtspause, Testvermeidung wegen geringer Symptomatik, Redundanz von Kontakten im direkten Sozialkreis, hohe Dunkelziffer bei Erfassung). Nach den Daten aus GBR entstehe der Eindruck, .dassPeak bei Omikron-Variante schnell erreicht sei und die Zahlen auch schnell wieder sinken. Imperial-Report zeige eine Reduktion des Risikos der Krankenhausaufnahme bei Omikron ggü. Delta von 0-30%, bei Reinfektion 55-70% ohne Berücksichtigung des Impfstatus.
Unter Berücksichtigung des Impfstatus; bei Ungeimpften Reduktion um 24%, bei zweifach geimpft: 34%, bei dreifach geimpft 63%. HospJtalisierungen steigen in GBR an, wobei aktuell kein deutlicher Anstieg bei der Intensivmedizin zu verzeichnen ist. Erste Hinweise darauf, dass sich Omikron mit einem hohen R-Faktor ausbreitet, aber die Viruslast der Infizierten reduziert ist.
In der anschließenden Diskussion werden mögliche veränderte Inkubationszeit und Generationszeit sowie mögliche Auswirkungen auf Inzidenzen und Hospltalisierung erörtert. Nicht ausgeschlossen ist weiterhin eine Überlastung des Gesundheitssystems durch eine hohe Anzahl von hospitalisierten COVID-Patienten.
In DEU aktuelle Ausbreitung mit dem Faktor 2 bis 3 u. nicht - wie in anderen Ländern - mit Faktor 4. Es gibt weiterhin keine belastbare Datenlage bzw. für DEU übertragbare Datenlage für die konkrete Ausbreitungsgeschwindigkeit, insbesondere auch aufgrund der unzureichenden Datenübermittlung
während der Feiertage. Derzeit ist eine unterschiedliche Prävalenz im Bundesgebiet für die Ausbreitung von Omikron zu beobachten. Die Gengrationszeit liegt nach Stichproben derzeit bei 4,3 Tagen. Wie lange die Welle laufe, sei sehr abhängig vom Verhalten der Menschen.
Kommunikativ wichtig sei Definition der Zielrichtung weiterer Maßnahmen, um die Eignung einer Maßnahme zu prüfen. Ergänzende Maßnahmen seien zu forcieren
Es wurde vereinbart, dass Mitglieder kurze Bewertung zum Vorschlag verfassen; der Vorsitzende wird daraus Gesamtbewertung als Diskussionsgrundlage für die nächste Sitzung aufbereiten.
TOP Sonstiees:
BKAmt arbeitet an geschützter Plattform zur Speicherung aller gezeigten Präsentationen. Bis dahin besteht das Angebot, dass die Geschäftsstelle Präsentationen an alle Mitglieder verteilt, sofern diese an Geschäftsstelle versandt werden (es-expertenRremium@bk.bund.de).
Nächster Termin: Dienstag, der04.01.2022; 12;30Uhr- 14:30Uhr.
Die Tagesordnungspunkte 3 bis 6 werden auf die kommende Sitzung verschoben.
Protokoll der 5. Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemle
Datum: 04.01.2022 Zeit; 12:30-14:45Uhr Ort: Videokonferenz
Teilnehmer/innen; 19 Teilnehmerinnen des Expe'rtengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und stellv. Vorsitzende Prof. Brlnkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Buyx, Prof. Dötsch/ Prof. Drosten, Prof. Falk/ Prof. HertwEg/ Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens, Prof. Meyer- Hermann/ Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander/ Sternberg/ Prof. Streeck und Prof. Wieler)
Gäste: ChefBK Schmidt, Abteilungsleiterin 3 Bundeskanzleramt Miehe-Nordmeyer/ Geschäftsstelle Ex- pertengremium, Corona-Krisenstab GM Breuer/ BM Lauterbach, BMG Sfin Draheim
Einleitung:
Begrüßung durch den Vorsitzenden.
Der Vorsitz weist mitßlickaufdie Vielzahl von Anfragen zu bestimmten Themen darauf hin, dasssei- tens des Gremiums keine Einmischung in die Arbeit von anderen Institution mit gesetzlichem Auftrag erfolgen sollte.
TOP l - Protokoll vom 28.12.2021
Bestehende Änderungswünsche zum Protokoll der 4. Sitzung werden aufgenommen.
TOP 2 -Aktuelle LaReentwicklune
lerichtet über aktuelle Erkenntnisse zu Krankheitsschwere, Hospitatisierung und
tntensivpflichtigkeit bei Omikron. Neueste Tferexperimente bestätigen die bisherigen Erkenntnisse zu Omikron (geringere Vlruslast und geringere Krankheitsschwere im Vergleich zu Delta). In DEU sinkt die Belastungskurve der Intensivmedizin derzeit; aktuell 17 Omikronfälle im fntensivbereich, kein ECMO- Fall. Durch Omikron könne aber eine hohe Belastung wieder schnei! erreicht werden. Adjustierte Da- ten aus den USA weisen darauf hin, dass Omikron virusspezifisch attenuiert verläuft. Die Risikoreduk- tion im Vergleich zu Delta scheint auch für Kinder zu gelten. Planbare Eingriffe wurden deutlich einge- schränkt; einzefne Kliniken haben Elektivgeschäft komplett einstellen müssen. Nach bisherigen Daten werden überwiegend Ungeimpfte in Krankenhäusern behandelt. In USA ist zudem ein Anstieg der In- fektionsfälle beim Personal in Pflegeheimen zu beobachten, ein Übergang auf die Patientinnen und Patienten ist zu erwarten, fn GBR steigt die Bettenbelegung auf den Normalstationen durch Omikron weiter deutlich, die Belastung der Intensivstation ist bislang moderat. In der Mehrzahl der Fälle ist CO" VID-19 nicht nur die Begleitdiagnose, sondern die eigentliche Aufnahmediagnose.
In der Diskussion wurde ergänzt, dass es in den USA mittlerweile eine hohe Infektfonsrate beim Perso- nal im Bereich Krankenhaus und Pflege gibt. In GBR und USA gibt es teils 10% Personalausfälfe im Ge- sundheitsbereich durch Omikron. fnformationen zu teilweise schwereren Krankheitsverläufen bei Kin" dem aus New York sind noch nicht mit ausreichend belastbar. Eine Studie zu der neuen Variante B.l.640.2 (in Süd-FRA nachgewiesen), momentan gibt es hierzu keine besonderen und belastbaren Er- kenntnisse. Tierexperimentelle Studien zeigten bei Omikron einen geringeren Befall des Lungengewe- bes, es seien aber noch keine sicheren Rückschfüsse möglich.
iass die mRNA-Booster-lmpfung einen]
Schutz vor Infektion mit Omikron biete, die zweifache Impfung jedoch nicht. !!!!!!!!!!!!!!!!!! Omikron besitzt ein star-
kes Immunescape, das nach dieser Studie für die starke Ausbreitung von Omikron hauptverantwortlich ist - im Gegensatz zu einer alternativ angenommenen stärkeren Übertragbarkeit. Unterschiede in der Viruslastverteilung bei Geimpften bestehen zwischen Omikron und Delta nicht. Vss. hat Omikron im Vergleich zu Delta auch, keine verkürzte Infektiosität
312-23Z06"Pa-809(4),45/2022 Hauptreglstratur Bundaskanaleramt
Das RKI verzeichnet 35.000 Omikron-Fälle in DEU mit unterschiedlicher regionaler Verteilung (Zuwachs von 17% im Vergleich zum Vortag). Der Anteil liegt bei über 50 %. Nur 10 % im Rahmen derSequenzie- rung, der Rest über PCR als Verdacht festgestellt (aber hohe Übereinstimmung zwischen PCR-Nach- weis und späteren Sequenzierungsergebnis). Aktuel! liegen Infektionen durch Omikron überwiegend in der jüngeren Population vor (wahrscheinliche Begründung: höhere Mobilität). Mit einer Verschiebung zu älteren Personen und Kindern ist zu rechnen, was dies für die Krankheitsschwere bedeuten wird ist noch nicht einschätzbar. Hinweise auf die notwendige Differenzierung zwischen 3 Indikatoren: Inzi- denz (Abbildung der Infektionsdynamik), Hospitalisierungsrate (Abbildung der Krankheitsschwere), ITS-Betegung (Abbildung der Belastung des Gesundheitswesens). Die aktuelle Trendanalyse des RKI zeigt einen Anstieg der Fallzahlen durch Omikron,). Appelle vor Weihnachten haben gewirkt.
Die Frage, ob der immunstatus der Genesenen die (weitere) Gleichstellung mit Geboosterten rechtfer- tigt, kann nicht abschließend beantwortet werden kann, da bspw. der Zeitraum zwischen überstande- ner Erkrankung und Reinfektion entscheidend ist. Konsens besteht grundsätzlich, dass eine Impfung nach einer Genesung (bzw. auch andersherum) einen sehr hohen Schutz vor schwerer Erkrankung be- wirkt.
Das Expertengremium bittet eine Übersicht zu den Maßnahmen und deren Auswirkungen in den ande- ren europäischen Ländern (analog zur Übersicht der Bundesländer), um bessere Einschätzung treffen zu können. Seitens der Geschäftsstelle im BKA-Amt wirf eine Prüfung zugesichert.
Dem Expertengremium ist das Thema Kommunikation mit Blick auf Sinnhaftigkeit von Impfungen, ih- rerSchutzwirkungen und derSinnhaftigkeitvon beschränkenden Maßnahmen etc. insbesondere in der aktuellen, durch Omikron bestimmten Lage wichtig. Das Fehlen einer integrierten Kommumkati- onsstrategie wird konstatiert. Dazu soll eine gesonderte Befassung erfolgen.
TOP 3 Update zur Impfune:
»erichtet zu aktuellen Erkenntnissen. Nach der Zweitimpfung bestehe zunächst ein guter
Neutralisationstiter/ der jedoch nach 3-6 Monaten deutlich absinke. Dies ist mittlerweile auch für Kin- der und Jugendliche gezeigt worden. Gegen Omikron haben Zweifach-Geimpfte nach dieser Zeit keine Neutralisationstiter. Nach Booster-lmpfung steigen Neutralisationstiter gegen Omlcron deutlich an. Nach einer Booster-lmpfung bestehe gemäß britischer Daten ein 75%iger Schutz vor symptomatischer Erkrankung durch Infektionen mitderOmikron-Variante.
Die Schutzwirkung (Schutz vor symptomtaischer Erkrankung) lässt gemäß^^^^^^^^^^B auch nach Boosterimpfung langsam nach und sinkt auf ca.|GESCHWÄRZT  !!!!!!!!!!!!!
Bei der Betrachtung von älteren Personen bestehe initial nach Erst- und Zweitimpfung keine gute tm- munantwort/ nach Boostersind auch bei älteren Personen (Ü80) hohe Neutralisationstiter gegen Delta und Omicron messbar. Die Neutralisationstiter sinken 3 Monate nach Boosterimpfung leicht ab, btei- ben Jedoch deutlich über dem prä-Boost Niveau.
Insgesamt bieten die COVID-19 Impfungen weiterhin einen sehr guten Schutz vor Hospitalisation und -—schwerer-ErkrankungT-Boosterimpfungen-verstärkerrdie-Schutzwirkung-nochTnatrdeuttrchTvofTatleTn"
bei älteren Personen.
In der Diskussion wir auf die Notwendigkeit einer klaren Definition für „Schutz" hingewiesen (Schutz vor Infektion, Schutz vor schwerer Erkrankung, Schutz vor Tod). Auch nach zweifacher Impfung be- steht ein guter Schutz vor schwerer Erkrankung. Fragen zu einer möglichen 4. Impfung sind derzeit nicht beantwortbar. Wichtig sei in der Kommunikation, darauf hinzuweisen, dass die Letalität durch die Impfungen abgenommen hat.
TOP_3a: Vorhersagejweitere Entwicklune
Istellt anhand der verfügbaren Daten aus anderen Ländern mittelfristige Szenarien vor.
»emnacn steigt die Anzahl der beatmeten Patienten wahrscheinlich weniger stark als die Hospitalisie- rung. Der enge Zusammenhang zwischen Inzidenz und Hospitalisierung bestehe weiterhin (Ergebnisse aus London). In DNK sind Hospitaiisierung und Intensivbelastung langsamer gestiegen als die Inzidenz
im Vergleich zum vergangenen Winter. In DEU sei im Vergleich zu London ein weniger starker An- stieg zu erwarten, da die Spitzen der Belastung zu verschiedenen Zeitpunkten je Region zu erwarten sind (asynchrone Spitzen). Dadurch erwartet man im Verhältnis zu London vermutlich eine geringere mittlere Belastung der Intensivstationen; generell ist wegen der hohen Inzidenz aber mit einer Erhö- hung der Belastung der Normalbettenstationen zu rechnen.
Situation im Quarantänebereich:
BM Lauterbach stellt einen von BEVtG und RKI erarbeiteten Vorschlag für ein modifiziertes Quarantäne- regime vor. Es solle künftig zwischen allgemeiner Bevölkerung/ Krankenhaus- und Pflegebereich, sowie sonstiger KRITIS unterschieden werden. Vorschlag soll mit Länderchefs abgestimmt werden. DerVor- schlag wird im Gremium diskutiert.
TOP 5 neue Themen (Paxlovid, DieitalisierunR, Offentlichkeitsarbeitl
|werden gebeten, Vorschläge zum Thema Öffentlichkeits-
arbeit zu erarbeiten.
Das Gremium möchte sich weiter mit den Themen Digitalisierung (Patientenakte, Impfregister, Ge- sundheitsbereich allgemein) beschäftigen.
TOP 6 - verschiedenes (Terminfindunfi Besprechune GO, Name Gremiumsl
Das Gremium will Aktualisierung der bisherigen Stellungnahme prüfen und ein Update erstellen. Prof. Kroemer erstellt einen Vorschlag und zirkuliert diesen.
Nächster Termin muss aufgrund Terminschwierigkeiten verschöben werden. Bitte an alle Mitglieder um Rückmeldung. Einladung folgt dann.
Protokoll der 6. Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 12.01.2022 Zeit: 14:30-16:30Uhr OrtiVideokonferenz
Teilnehmer/innen; 19 Teilnehmerinnen des Expertengremiurfts (Vorsitzender Prof. Kroemer und steilv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Buyx, Prof. Dötsch, Prof. Drosten, Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidis, Prof. Meyer-Hermann, Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander, Sternberg, Prof. Streeck und Prof. Wieler)
Gäste: ChefBK Schmidt, Abteilungsleiterin 3 Bundeskanzieramt Miehe-Nordmeyer, Geschäftsstelie Ex- pertengremium, Corona-KrisenstabGM Breuer, BM Lauterbach, BMG St'in Draheim
Einleitung:
Begrüßung durch den Vorsitzenden.
TOP l - Protokoll vom 04.01.2022
Bestehende Änderungswünsche zum Protokoll der 5, Sitzung werden aufgenommen.
TOP2-Aktue!le_lageentwickly.nfi
|berichtet über aktuelle Erkenntnisse zu Krankheitsschwere, Hospitalisierung und
Intensivpflichtigkeit bei Omikron. Es gibt eine Reduzierung der Intensivbelegung, allerdings bleibt die aktuelle Anzahl der Intensivaufnahmen gleichbleibend (Seitwärtsbewegung). Die Reduzierung erfolgt vornehmlich durch den Abbau von Deltapatienten (aktuell noch etwa 3.000 Patienten).
Die Intensivpflichtigkeit liegt bei Deltavariante bei 1% aller positiv Getesteten. Durch die Boosterimp- fung sinkt die Intensivpflichtigkeit/ aktueller Stand: 0,3%. Zum Vergleich: Bei Influenza liegt die Inten- sivpflichtigkeit bei 0,1 - 0,15%. Lt. Daten^^^Bmuss l von 10 der hospitalisierten Patienten mit 0- mikron auf einer Intensivstation behandelt werden. Bei Delta lag die Quote bei l zu 5. Die Intensivauf- nähme erfolgt bei Omikron innerhalb von 2-4 Tage. Die Daten zeigen zudem, dass weiterhin haupt- sachlich ungeimpfte Patienten behandelt werden. In DEU steigen die Inzidenzen insb. in der Alters- gruppe zw. 20 - 39 Jahren.
Die Daten^^^^^^^Nweisen auf eine Reduzierung des Risikos der Krankenhauseinweisung hin (1,3% bei Delta, 0,5% bei Omikron). Die mittlere Verweitdauer liegt aktuell bei 3,4 Tagen. In DEU steigt der Anteil der Notaufnahmen mit Personalausfall wegen Covid-19 auf bald 30%.
würde rechtlichen UmsetzungsbedarfausFosen. Die durch Verordnung festgelegte Meldepflicht der Kranken- hausaufnahmen werde oftmals nicht eingehalten. Mit dem geplanten Anschluss der Krankenhäuser an
DEMIS Ende l.Quartat / Beginn 2. Quarta) 2022 tritt eine Verbesserung des Meldewesens ein, da die Daten automatisiert übermittelt werden. Ergänzend wird auf ein bestehendes freiwiiliges Meldesys- tem für die Hospitatisierung bei Kindern hingewiesen, dass auch ftächendeckend geschaltet werden könne. Tagesaktuetle Daten wären dann auch in der PädEatrie vorhanden. Das System differenziert zwischen zufälliger Erkennung und tatsächlicher Einweisung wegen Covid-19. Seit Mitte Dez. gibt es im RKI eine Erhebung zum tmpfstatus bei Infizierten. Demnach sind 61,8% bei KK-Einweisung ungeimpft, Viele Daten liegen dem RKI vor, diese können dem Expertengremium zur Verfügung gestellt werden. Bei der Betrachtung der aktueilen Daten wird auch auf die Schuiöffnungen hingewiesen.
Es gibt die einhellige Meinung/ dass eine elektronische Patientenakte gerade in der Pandemie grund- sätzlich sinnvoll wäre. Dabei sind drei Zwecke der ePA zu unterscheiden l) aktuell Wissen über be- stimmte Daten zur Pandemiekontrolle (Impfstatus etc.) 2) Zugriff für wissenschaftliche Zwecke, 3) Zu- griff für Behandlungszwecke .
312-2320S~Pa"009{4)/46/2022 Hauptreglstratur BundesKanaleraml
ChefBK verweist auf die geplante Impfkampagne, die sowohl BoosteNmpfungen als auch Erst-und Zweitimpfungen bewerben soll und auch regional angepasste Botschaften erhalten sollen.
Erste Labore könnten in der kommenden Woche bei den Testkapazitäten an ihr Limit gelangen. Zudem werden zeitnah mit Blick auf das erhöhte Testaufkommen bei KRITIS-Beschäftigten nach Isolation / Quarantane viele Labore an der Belastungsgrenze agieren. Es besteht Konsens, dass es grundsätzlich sehr verlassliche Antigentests gibt Aufgrund der Überlastung der Labore durch PCR-Testung wird ggf. mittelfristig die Nutzung der Schnelltests notwendig sein. BMG favorisiert eine Priorisierung der PCR- Testung für KRITIS-Personal. Zudem soll zeitnah eine PositivlJste für Antigentests vorliegen.
|zeigt aktuelle Erkenntnisse aus der Virologie auf. Eine Mischung aus Delta und Omikron („Deltacron") ist wahrscheinlich nur Labor-Artefakt. Grundsätzlich erkennen Antigentests auch Omik- ron - der Nachweis ist jedoch abhängig von der Viruslast (bei Delta und Omikron gleichermaßen). Ein- schränkungen gibt es in den ersten 2 Tagen nach einer Infektion. Danach erkennen Antigentest das Virus relativ sicher. Aktuell werde diskutiert, welche Abstrichmöglichkeit (Rachen- oder Naseabstrich) ein sicheres Ergebnis liefert. Bei Omikron-Variante ist die Viruslast am Anfang im Speichel höher, spä" ter auch Nachweis im Nasen-Rachenbereich möglich. Grundsätzlich weisen PCR-Tests Em Verhältnis zu Antigentests eine höhere SensitivJtat auf. Die bei Antigen-Schnelltests niedrigere Sensitivität kann durch eine häufigere serielle Testung ausgeglichen werden. Ergänzend wird darauf hingewiesen/ dass in den ersten 2 Tagen der Erkrankung der Antfgentest bei den Testungen falsch-negativ sein kann. Ab 4. Tag ist der Antigentest zuverlässig.
Nach aktuellen Auswertungen einer Pre-Prinf-Studie zeigt ^^^•eine leicht bessere Wirksamkeit im Vergleich zu^^^^B Reduzierung der HospitalisJerungs- und Todesfallrate). Die aktuellen Stu- dien belegen zudem einen längeren Schutz durch Boosterimpfung. Daten aus^^bestätigen zudem die bisherigen Erkenntnisse aus^||Süd-Äfrika ui'^H dass Omikron zu erhöhten Zahlen auf den Normalstationen der Krankenhäuser führt, nicht aber zu einer Belastung des Intensivbereichs.
Auch im aktuellen RKI Bericht geht die Omikron-Kurve steil hoch, die Delta-Kurve fällt zugleich ab. Auf- grund der rasanten Zunahme an Omikron-Fällen ist zeitnah eine Inzidenz von 800 möglich. Vermutlich liegt der Anteil der Omikron-Fälte bei mehr 60%. Die Verdopplungszeit liegt derzeit bei 5,7 Tagen. Da DEU umfangreiche Kontaktbeschrankungsmaßnahmen hat, verhelfen diese zu einer langsameren An- stiegskurve im Vergleich zu anderen Ländern.
TOP 3 GryndsatzUche Ü_berlegungen zur Kommunikation:
|stellen ihre Erkenntnisse zur bisherigen und zu einer wünschenswerten
zukünftigen Kommunikation vor. Dabei wird deutlich/ dass es bislang kein nutzerzentriertes fnformati- onsangebot gibt. Grundsätzlich liegen viele Informationen vor, die jedoch nicht auf den ersten Blick ersichtlich und nutzerfreundlich aufbereitet sind. Es werden best-practise-Beispiele aus UK und Aust- ralien genannt. Es müsse eine zwischen Bund und Ländern abgestimmte Risiko- und Gesundheitskom-
jqynLkationsstrategie geben, welche fachlich gut fundiert ist. In DEU eibt es ßrundsatztich zwei Institu- tionen zur Kommunikation in Krisen (RKI für Fachöffentlichkeit, BZgA für die Bevöikerung). Beide Insti- tutionen sind allerdings nicht ausreichend ausgestattet für eine gute Kommunikation. Ggf. bietet sich eine unabhängige wissenschaftliche Institution zum Thema Krisenkommunikation an - mit ausrei- chend Ressourcen, um wissenschaftlich fundiert und reaktionsschnell agieren zu können. Auch müss- ten Falschinformationen identifiziert und entkräftet werden. Auch die Ausstattung der Ärzte, Gesund- heitskasäen, etc. mit Informationsmaterialen ist elementar. Die Risiko- und Gesundheitskommunika- tion müsse institutionaiisiert werden und unabhängig von Politik agieren können. Es sollten nachhal- tige und flexible Kommunikationsstrukturen geschaffen werden. Entscheidend dafür ist die Digitalisie- rung des Gesundheitssystems, um Daten umfangreich zur Verfügung zu haben (Stichwort elektronisch Patlentenakte).
In der folgenden Diskussion herrscht Einigkeit, dass die Kommunikation deutlich verbessert werden muss. Klare Aussagen entlasten auch Gesellschaft, einzelnen Behörden, etc. Das Expertengremium wird sich zum Thema Kommunikation und Schaffung eines Zentrums für Gesundheitskommunikation abstimmen und eine Stellungnahme entwerfen.
Protokoll der 7, Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 18.01.2022 Zeit: 12:30-~15:15Uhr Ort: Videokonferenz
Teilnehmer/innen: 19 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und steliv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof Buyx, Prof. Dötsch, Prof. Drosten/ Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidfs, Prof. Mertens Prof, Meyer- Hermann, Dr. Niessen, Dr. Pnesemann, Prof. Sander, Sternberg, Prof-. Streeck und Prof. Wider)
Gäste: ChefBK Schmidt, AbteElungsleiterin 3 Bundeskanzleramt Miehe-Nordmeyer, Geschäftsstelle Ex- pertengremium, Corona-Krisenstab Oberst Busch, BM Lauterbach, BMG-St'in Draheim
Einleitung:
(weist auf die versandte E-Maildes BK-Amts mit einem Katalog an Fragen hin, die im .Rahmen der Sitzung besprochen werden sollen. Ggf. könne nicht zu jeder Frage eine konkrete Ant-
wort, aber ein Meinungsbild dargestellt werden.
Prof. Kroemer teilt mit, dass BM Buschmann (BMJ} den Wunsch auf eine einmalig an der Besprechung des Expertengremiums geäußert habe. Die Mitglieder werden gebeten, ihre Einschätzung zur Teil" nähme von BM Buschmann an Prof. Kroemer senden.
TOP l - Protokoll vom 12.01.2022
Bestehende Änderungswünsche zum Protokoll der 6. Sitzung werden aufgenommen.
TOP 2 - Stellungnahme zu Kommunikation
Igeben einen kurzen Überblick über die wesentlichen Punkte der ge-
planten Stellungnahme zum Thema Kommunikation. Dabei wurde auf folgende Punkte eingegangen: Regeländerungen brauchen eine handlungsbezogene Kommunikation, Trotz Föderalismus müssen Re- geln einfach kommuniziert und stringent gehandhabt werden.
In der anschließenden Diskussion werden verschiedene Aspekte vertieft erörtert wie die Frage der Ein- beziehung der politischen Kommunikation, die Unabhängigkeit eines Gesundheits- und Kommunikati" onszentrums, Rolle / Verantwortung der Medien, Berücksichtigung der Institutionen mit einem gesetz- lichen Auftrag zur Aufklärung und Information (RKI, BzGA), die Thematisierung des Themas in, der Bil- düng. Als wichtig wird angesehen, dass das konkrete Ziel einer neuen Institution abgestimmt und defi- niert werde. Ggf. könnten auch bisherige Formate oder Strukturen (BzgA) genutzt und erweitert wer- den. Elementar bleibt/ dass Spannungsverhältnis zwischen evidenzbasierter aber auch schneller Kom- munikation auszutarieren und wissenschaftliche Veröffentlichungen für alle zugänglich zu machen.
(werden unter Berücksichtigung der genannten Hinweise die Stellung- nähme finaiisieren und im Kreis der Mitglieder abstimmen.
ChefBK verweist auf den Fokus der Kommunikation der aktuellen Impfkampagne. Es werde geprüft, welche Zielgruppen angesprochen werden müssen. Das Expertengremium schlägt in der aktuellen Kommunikation auch vor, alle Verbände in DEU direkt anzusprechen und über diese das vorhandene Informationsmateriaf an deren Mitglieder zu versenden. So könne zügig eine große Masse erreicht werden.
TOP 3 Aktuelle Lageentwicklung
Iberichtet über aktuelle Erkenntnisse zu Krankheitsschwere/ Hospitalisierung und
IntensEvpfiichtigkeit bei Omikron. Nach aktuellen Daten scheint NY die Spitze beim Infektionsgesche- hens erreicht zu haben. Das würde auf einen nur kurzzeitigen Höhepunkt der Omikron-Welle hinwei- sen. In DEU gehe die Delta-Welle weiter zurück/ alle Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Welle seien gut wirksam. Insgesamt liege der Omikron-Anteil mjttierweite bei über 90%. Auf den Intensivstationen sind nur wenige Omikron-Fälle zu verzeichnen. Es bleibe abzuwarten, wie sich das Infektionsgesche- hen vor allem bei der älteren BevÖlkerunRSgruppe ausbreite.
312-2320S-Pa-009(l)/47/Z022 Hauplragistratur Bundeskanaleramt
Schwierig bleibe die Diskrepanz zwischen den RKI-Meidedaten über covid-bezögene Krankenhausauf- nahmen und den Meldungen nach IVENA. Auch die Tendenz werde nicht richtig wiedergegeben (RKI- Meidedaten fallen, während die IVENA-Daten eine Steigerung anzeigten). Ziel bleibe eine tagesaktu- eile Erfassung der Hospitalisierung der Krankenhausaufnahmen über § 301 SGB V oder InEK. Mittdfris- tig mit Blick auf den Winter 22/23 sei die elektronische Patientenakte mit transparenter Datenbereit- Stellung wünschenswert/ um einen Überblick über kumulierte Infektionsgeschehen durch COVID-19, influenza, RSV und andere Erkrankunßen zu bekommen.|
|gibt ergänzend zur letzten Besprechung einen Überblick über die Aussagekraft von Anti- genschnelltests. Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass innerhalb der ersten l bis 3 Tage Antigenschnell- tests die Virusfast nicht zuverlässig erkennen (hier Vorteil des sensitiveren PCR-Tests). Bei der Betrach- tung der aktuellen Quarantäne und Isolationsregelungen sei zu berücksichtigen, dass auch noch am 7. Tag nach der Diagnosestellung regelmäßig ein PCR-Test Viruslast erkennt und positiv reagiert - ob- wohl nach einer Woche keine relevante Infektiosität mehr vorliege. Dies führe zu Unsicherheit bei Ar- beitgebern und Beschäftigten (Arbeiten mit positivem PCR-Test/ „Warten" auf Ct-Wert von 30). Es wäre denkbar, Krankenhausträger mit Verweis auf deren Hygienekonzepte eigene Regelungen zu er- möglichen, die für bestimmte Bereiche auch Antigenschnelltests erlauben. Diese besitzen auch am
Ende der Infektion eine hohe Sensitivität
BM Lauterbach erklärt die Bedeutung des Ct Wert von 30. Er kündigt zudem eine Anpassung der Test- Verordnung an, wonach bei PCR-Testung eine Priorisierung in bestimmten Bereichen umgesetzt wer- den soll.
TOP 4 Gefährune der KRITIS durch Pandemieeeschehen:
[weist auf ihre Stellungnahme zur erwarteten Entwicklung der Pandemie in den kom-
menden Wochen und deren Auswirkungen für das Gesundheitssystem und die kritische Infrastruktur hin. Demnach könnte in DEU ein Peak von einer Inzidenz von 800 bis 2.000 erreicht werden. Allerdings spielen dabei Zeitpunkt und regionale Unterschiede eine Rolle. Hospitaiisierungswert sei nach wie vor eng mit der Inzidenz verknüpft. Steliungnahme wird zeitnah an alle Mitglieder des Expertenrates ver- teilt.
IQP 5Vorstellung StelluhRnahme zu Kindern und Jueehdlichen in der Pandemie:
stellen Ziel der Stellungnahme vor. Kinder und Jugendliche müssen als
eigenständige Gruppe betrachtet werden. In der kommenden Besprechung wird die Stellungnahme voliständig vorgestellt diskutiert
TOP 6 Verschiedenes:
Die Geschäftsordnung soll in einem^ggsoji^jtea^mxAteitninJiaaÜsieü^erdfirL^inf1 Tf*rminahfra&e- folgt hierzu.
wird einen Entwurf für eine Stellungnahme zum Thema Digitalisierung des Gesund- heitssystem zirkulieren; die Vorstellung erfolgt in der kommenden Besprechung.
Mit Blick auf die Fragen dereingangs benannten E-Maii aus dem BK-Amt ist folgendes zu ergänzen:
Kontaktnachverfolgung bei Geboosterten: It. Modellierung macht dies einen R-Wert-Unterschied von 0,15. Wichtig ist eher die schnelle Kontaktnachverfoigung.
Behandlung von Genesenen; Der Genesenenstatus ist sehr differenziert zu betrachten, da Zeitpunkt der Infektion, vorhandene Impfungen, etc. dabei zu berücksichtigen sind. Klare Aussage dazu können (noch) nicht abschließend getroffen werden. Dieses komplexe Thema könnte gesondert besprochen werden.
Protokoll der 8. Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 25.01.2022 Zeit: 12:30-15:30Uhr Ort: Videokonferenz
Teilnehmer/innen: 19 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof, Berner, Prof. Betsch, Prof. Buyx, Prof. Dötsch, Prof. Fatk/ Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens Prof. Meyer-Hermann/ Dr. Niessen, Dr. Priesemann/ Prof. Sander, Sternberg, Prof. Streeck und Prof. Wieler)
Gäste: ChefBK Schmidt, AbteJlungsleiterin 3 Bundeskanzleramt Miehe-Nordmeyer, Geschäftsstelle Ex- pertengremium, Corona-Krisenstab Oberst Busch
TOP l - ProtQkoll vom 18.01.2022
Bestehende Anderungswünsche zum Protokoll der 7. Sitzung werden aufgenommen.
TOP 2 - Stellungnahme zu Pädiatrie
l geben einen Überblick über aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse zur
Betroffenheit von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie (Krankheitslast, LongCovid, Zusammen- hang mit Diabetes, etc.) inklusive sekundärer Krankheitslasten (Gewichtsprobleme, psychische und psychosomatische Beschwerden, etc.) und entsprechender Risikofaktoren. Alle Mitglieder haben im Vorfeld den Entwurf einer Stellungnahme zur Notwendigkeit einer Berücksichtigung des Kindeswohi in der Pandemie erhalten und bereits Hinweise hierzu gegeben. In der anschließenden Diskussion wur- den verschiedene Aspekte vertieft (Evidenz der Datenlage, Probleme und Lösungsansätze, etc.). Ziel müsse es sein, eine umfangreiche Datenbasis zu den Auswirkungen der Pandemie bei Kindern und Ju- gendlichen zu generieren und Lösungsansätze aufzeigen zu können. Es bestehe die Chance, Rahmen- bedingungen für Betreuungseinrichtungen so zu fassen, die Kindeswohl und tnfektionsschutz in Ein- klang bringen. ^^^^^^^^^^^^^^B werden unter Berücksichtigung der genannten Hinweise die Stetiungnahme überarbeiten und im Kreis der Mitglieder abstimmen.
ChefBK weist darauf hin, dass die unter FF BMG / BMFSJ laufende 1MA Kindergesundheit fortgesetzt werden soll, die sich u.a, mit dem Thema der Datenverfügbarkeit beschäftigt. Zudem werde man sich mit den Quarantäneregefn für Schulen beschäftigen.
TOPä-Stellunenahmezu Kommunikation
Die Stellungnahme wurde von^^^^^^^^^^^^^^^B um die Vorschlage und Hinweise aus der Sitzung vom 18.01.2022 ergänzt und allen erneut zur Verfügung gestellt. Verbleibende klärungsbe- dürftige Punkte werden zwischen einzelnen Mitgliedern abgestimmt, anschließend wird die Stellung- nähme zur finalen Abstimmung verteilt.
TOP_4 Aktuelle laeeentwicklyng
[berichtet über aktuelle Erkenntnisse zu Krankheitsschwere, Hospitalisierung und .
Intensivpflichtigkeit bei Omikron. Die Anzahl der Erstbetegungen auf Intensivstationen verzeichnen erstmal wieder leichten Anstieg (verursacht durch Omikronfälle). Eine Studie ^^^B/ergleicht Aus- Wirkungen von Delta und Omikron (bspw. Hospitalisierung) und bestätigt die bisherige Erkenntnisse, dass OmJkron grundsätzlich einen milderen Verlauf verursacht und zu verringerten Liegezeiten führt. lediglich bei der Altersgruppe der über 80-Jährigen bestehen keine großen Unterschiede in den Aus- Wirkungen beim Vergleich von Delta und Omikron. Der aktuelle Intensivreport aus DNK zeigt, dass mittterweiie zw. 60 und 70% der eingewiesenen Patienten wegen einer Omikron-tnfektion behandelt werden.
in DEU zeigt sich der Krankheitsverlauf deutlich attenuiert, es sind weniger Fälle von schwerem Lun" genversagen zu erwarten, die Liegezeiten werden kürzer. Die Hospitalisierungsinzidenz rücke weiter in den Vordergrund, allerdings gebe es weiterhin Differenzen in der Erfassung und Meldung (Beispiel
312-23206-Pa"009(4 5,48/2022 Hauptreglslraiur BundesRansleramt
NRW: Hospitalisierungsinzidenz laut IVENA bei 12,8; It Meldungen an das RKI fnzidenz von 3,56). Es wird weiterhin für ein Ausbau des Melderegisters geworben.
Mittlerweile gibt es mehrere Studien zum Thema Reinfektion. Eine Studie aus Katar zeigt im Mediän den Abstand zwischen Infektion und Reinfektion; Alpha 297 Tage; Beta 284 Tage; Delta 253 Tage, 0- mikron 314 Tage. Hospitalisierungen sind nach Reinfektion bei Genesenen sehr selten. Reinfektionen treten vor allem in der Jüngeren BevÖlkerungsgruppe auf. Eine Studie aus GBRbemisst den Abstand zw. Infektion und ReJnfektion im Mediän bei 302 Tagen. Nach der^^^^^^BStudie schützt auch eine Genesung vor Ansteckung und Hospitalisierung. Allerdings liegen keine Daten zur Omikron-Vari- ante vor. Eine Genesung und Impfung in Kombination schützen bei allen fmpfstoffen am effektivsten vor schwerer Erkrankung. Eine Omikron-lnfektion schützt durch zusätzlich entstandenen Booster des Immunsystems auch gegen Infektion mit Delta-Variante. Bei ungeimpften Personen fällt der Immun- schütz gegenüber Delta allerdings schwächer aus.
Gemäß den Daten des RKI steigen die Hospitalisierungsinzidenzen in allen Bevölkerungsgruppen/ eine Entwarnung insb. für die ältere Bevölkerungsgruppe kann es daher nicht geben. Der Schutz dieser Gruppe sei daher in den kommenden Wochen besonders wichtig. Nach dem DIVI-Register sinken die Fälle mit Delta-Variante zügig, es zeigt sich aber ein langsamer Anstieg bei Omikron-Fällen. In der aktu- eilen Trendbestimmung ist der deutliche Anstieg an Neuinfektionen mit Omikron erkennbar. Die Ver- dopplungszeit beträgt aktuell ca. 6 Tage. Zudem sind die Kapazitäten bei PCR-Tests erreicht.
TQP 5 Verschiedenes:
(bittet die Politik um eine praktikable Lösung im Umgang mit der ejnrichtungsbezogenen
Impfpflicht (§ 20a IfSG). Die bereits stark belasteten Gesundheitsämter könnten die vorgesehenen auf- wändigen Verwaltungsverfahren zur Überwachung der einrichtungsbezogenen fmpfpflicht und der Sanktionierung vermutlich erst nach Wochen oder Monaten bis zu einem Betretungs- oder Tätigkeits- verbot umsetzen.
Es werde empfohlen, die Regelung des § 20a ffSG anzupassen; statt der Jetzt vorgesehenen Ermes- sensentscheidung der Gesundheitsämter sollte ein unmittelbar kraft Gesetzes eintretendes Tätlgkelts- und Betretungsverbot vorgesehen werden (bei Schaffung einer Härtefaliregelung, die es Arbeitgebern ermöglicht, vorübergehend Nichtimmunisierten auch über den 15. März 2022 hinaus die Ausübung der Tätigkeit zu ermöglichen). Wenn keine Korrektur des Gesetzes erfolgt, seien Bund und Länder ge- fordert, den Gesundheitsämtern „Leitplanken" für die Ermessensentscheidungen an die Hand zu ge- ben. Andernfalls droht ein heterogener Umgang bei der Umsetzung der impfpfficht in den Bundeslän- dem und bei 380 Gesundheitsamtern. Im Kern geht es dabei um eine Klarsteftung, ob bei unklarem Sachverhalt und in der Ermessensabwägung im Zweifel ein Verbot auszusprechen ist. Auch ist drin- gend zu klären, ob die Gefahr erheblicher Störungen des Betriebs einer Gesundheitseinrichtung in die Ermessensentscheidung ejnfließen darf. ChefBK sagt zu, sich des Themas anzunehmen; Gesundheits- minister der Länder haben bereits einen entsprechenden Auftrag erhalten.
Protokoll der 9. Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 01.02.2022 Zeit: 12:30-14:30Uhr Ort: Videokonferenz
Teilnehmer/innen: 19 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Dötsch, Prof. Dros- ten. Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof, Kaderaii, Prof. Karagiannidis/ Prof. Mertens Prof. Meyer-Hermann/ Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander/ Sternberg, Prof. Streeck und Prof. Wider)
Gäste: ChefBK Schmidt, Abteilungsleiterin 3 Bundeskanzleramt MJehe-Nordmeyer, Geschäftsstelle Ex- pertengremium, Corona-Krisenstab Oberst Breuer, BMG-St'in Draheim
TOP1 - Protokoll vom 25.01.2022
Bestehende Anderungswünsche zum Protokotl der 8. Sitzung bitte an Prof. Kroemer senden.
TOP 2 -Vorschtäee für weitere Themen
Die Mitglieder schlagen für zukünftige Sitzungen folgende Themen vor;
Vorbereitung nächste MPK
mögliche ExJtstrategie / Umgang mit EEndämmungsmaßnahmen
Vorbereitung auf mögliches Pandemiegeschehen im Herbst/Winter 2022
After action review
Stellungnahme zu lang covjd
Betrachtung immunität nach Impfung / Genesung
Studie zu unterschiedlichen Personengruppen als Überträger (einige sind superspreader, an" dere nicht, etc.) bzw. die vermeintlich besonderes fmrrwnsystem besitzen
Betrachtung der Kommunikation und deren Auswirkung während der Pandemie
Die Mitglieder bereiten erste Stellungnahmen / Präsentationen als Diskussionsgrundlage für die kom- menden Sitzungen vor,
TOP 3 Aktuelle LaEeentwEcklung
Iberichtet über aktuelle Erkenntnisse zu Krankheitsschwere, Hospitalisierung und
Intensivpffichtigkeit bei Omikron. Die Anzahl der Erstbelegungen auf Intensivstationen steigt durch 0- mikron wieder/ die Intensh/belegung gesamt zeigt eine Seitwärtsbewegung. Der Anteil der intensiv- pftichtigen Personen an allen gemeldeten Infektlonen liegt bei.0/12% (deutlich unter Anzahl Delta-Va- riante). Bei Betrachtung der Altersentwicklung in der ITS-Belegung ist zu erkennen, dass insbesondere der Anteil der älteren Menschen (ü60) wieder steigt. Aktuelle Behandlungsdaten unterstreichen die bisherigen Erkenntnisse, dass bei Omikron geringere Krankheitsschwere auftritt. Weiterhin gibt es Dif- ferenzen in der Erfassung und Meldung der Hospitallsierungsinzidenz. In NRW laut IVENA 17,3, It. Da- ten des RKI 4,5. Beide Meldewege zeigen jedoch deutlichen. Anstieg.
Bei der weiteren Betrachtung der Belastung des Gesundheitssystems sollten Parameter wie Hospitali- sierung (Last), ICU Belegung (Kapazitäten und Last) und Todesfälle (Last) sowie die Zahl der examinier- ten Pflegekräfte In der Patientenversorgung am Bett betrachtet werden. Daraus kann ggf. auch mögii- ehe Exitstrategie sowie Betastungssituation im Jahresverlauf betrachtet werden.
Aus virologischer Sicht wird ergänzt, dass It. Daten aus UK/ die Anzahl der Infizierten nach Erreichen des Peak nur leicht zurückgegangen ist und sich nun auf hohem Plateau einpegelt. Dies liegt vor allem an der hohen Anzahl von Infizierten in den jüngeren Bevölkerungsschichten. In UK ist zudem eine'Zu- nähme der Omikron-Mutante BA.2 erkennbar. Nach Schätzungen iiegt die Vej-dopplungszeit in UK bei 5/5 Tagen. In DNK ist Mutante BA.2 u.a. durch superspreader Events vorherrschend. Vorläufige Stu- dien B^B zeigen/ dass Mutante höhere Übertragbarkeitsrate besitzt/ der immun escape ist in beiden Varianten (BA.l und 8A.2) etwa gleich stark.
312"23208-Pa"009(4)/49/2022 Hauptregistpatur Buncleskanaleramt
In DEU ist weiterhin eine dynamische Steigerung der Inzidenzen erkennbar. Hohe Inzidenzen betreffen vor allem die Gruppe der 0-14-Jährigen, allerdings steigen die Inzidenzen auch in allen anderen Alters-
gruppen.
Bei der Betrachtung derSerum-Neutralisation nach Impfung und Booster gegen Omikron zeigt sich, dass auch nach drei Monaten Impfschutz sehr wirksam ist, auch in älterer BevÖlkerungsgruppe. Lt. Studie aus UK sinkt die Impfeffektivitat gegen symptomatische Erkrankung bei zweifacher Impfung ggü. Omikron schnell. Dreifachimpfung zeigt hingegen langanhaltenden Schutz vor schwerer Erkran- kung und Tod"- im Übrigen auch bei der Mutante BA.2. Belastbare Studien zu Wirkung einer vierten Impfung (bspw. aus Israel) liegen noch nicht vor. Lt. israelischen Behörden soll vierte Impfung Schutz vor Erkrankung nochmals deutlich heben. Auch ^^^N beschäftigt sich aktuell mit vierter Impfung insb. für besondere Personengruppen.
Bei der Frage nach der Effektivität von Antigenschnelltests (Nasen- oder Rachenabstrich) gibt es keine belastbaren Studien. Sinnvoll Nasen- und Rachenabstrich.
Es wird anschließend über die einrichtungsbezogene Impfpfiicht diskutiert/ da hier Belastungssituation der AG (fehlendes Personal), der Gesundheitsämter (Kontrolle, Entscheidung Tätigkeitsverbot) sowie mögliche arbeitsrechtllche Konsequenzen bis hin zu Klagen und Widerspruchsverfahren befürchtet werden. Es ist empfehlenswert, bundeseinheitliche Regelungen zur Entlastung der Gesundheitsämter zu schaffen (bspw. durch Vorgaben bei der Bewertung zu möglichen Emnessensspielräumen sowie eine Klarstellung, dass der AG bereits in der Pflicht ist, bei fehlendem Impfnachweis entsprechend zu handeln). Das Thema wird aktuell intensiv zwischen BMG und den GesundheitsminEstern der Länder diskutiert.
TOP 4 ~ Stand der Geschäftsordnune mit Fokus Befaneenheit
Geschäftsordnung ist mit Blick auf das Thema „Befangenheit" und Anzahl der Mitglieder, die abge- stimmt haben, aktualisiert. Neue Fassung wird allen zur Abstimmung zugesandt.
TOP 5 Verschiedenes:
Die Gültigkeit des Genesenenstatus soll in allen Bundesländern einheitlich geregelt werden/ da einige Bundesländer unterschiedlich agieren und dies zu Missverständnissen führt. BMG hat das Thema auf- genommen und stimmt sich mit den Gesundheitsministern der Bundesländer ab.
Nächste Woche soll Sitzung erst am Mittwoch, dem 09.02. stattfinden, Terminanfrage folgt hierzu. Zu- dem möchte Herr Buschmann (BMJ) gern nächste Woche an der Sitzung teilnehmen. Sofern es Ein" wände gibt, bitte diese an Prof. Kroemer senden.
Protokoll der 10. Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 09.02.2022 Zeit: 12:30-15:OOUhr Ort: Videokonferenz
Teilnehmer/innen: 19 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmapn sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Dötsch, Prof. Dros- ten, Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidis/ Prof. Meyer-Hermann/ Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander, Sternberg/ Prof. Streeck und Prof. Wieler)
Gäste: ChefBK Schmidt, Abteilungsleiterin 3 Bundeskanzieramt Miehe-Nordmeyer, Geschäftsstelle Ex- pertengremium, Corona-Krisenstab Oberst Breuer, BMG-St'in Draheim
TOP1" Protokoll vom 01,02.2022
Bestehende Änderungswünsche zum Protokoll der 9. Sitzung bitte an Prof. Kroemer senden..
TOP 2 - Diskussion mit dem Bundesiustlzminister Buschmann
Bereich IViroloEJe:
Omikron ist ein separater Serotyp mit tmmunescape. Allerdings liegen die Varianten hinsichtlich der Eigenschaften noch nah beieinander. Daher schützen die vorhandenen Vakzine aktueit grds. gut bei alten bekannten Corona-Varianten vor schwerer Erkrankung oder Tod. Ein Immunschutz ausschließlich durch eine Infektion mit Omikron hervorgerufen bietet daher keinen ausreichenden Schutz ggü.ande- ren Varianten. Grundlage für den Schutz ist grds. die Impfung. Eine anschließende Infektion stärkt diese Grundimmunisierung und führt in der Regel zu mildem Krankheitsverlauf. Infektionen bewirken eine lokale Schleimhautimmunität, die eine Impfung nicht leisten kann. Ziel müsse zunächst ein, durch eine hohe Impfquote die schwere Krankheitslast in der Bevölkerung zu reduzieren und im Anschluss durch mehrfache erworb.ene aber mild verlaufende Infektionen den Ubertragungsschutz über die Schleimhautimmunität aufzubauen. Grundvoraussetzung dafür ist aber eine sehr hohe Impfquote ins- bes. bei der vulnerabten Gruppe. Diese Impfquote wird derzeit und vss. auch in Kürze nicht erfüllt.
Die Sub-Variante BA.2 hat nach derzeitigem Kenntnisstand keinen stärkerer Immun Escape/ ist aber vss. noch schneller übertragbar. Die bisherigen Impfstoffe wirken analog BA.l. Inzidenzen und Hospi- talisierungsrate liegen weiterhin weit auseinander.
Die Omikron-Weile ist derzeit noch nicht, in der älteren Bevölkerung angekommen/ eine Zunahme cfer infektionen wird aber auch hier erwartet; dann ist mit einer höheren Hospitalisierungsrate zu rechnen.
Neue Serotypen werden in absehbarer Zeit (auch nicht im kommenden Herbst/Winter) nicht erwartet bzw. erscheinen höchst unwahrscheinlich. Insofern bietet auch in naher Zukunft eine Impfung mit ak- tuellem Vakzin grundsätzlich hohen Schutz vor schwerer Erkrankung und Tod.
Bei Wegfall atler physikalischen Maßnahmen (u. a. Maske) wird sich vss eine hohe Dynamik ergeben. Masken haben eine hohe Effizienz auch zum Schutz vor neuen Varianten.
Bereich 2 Schutz Gesuhdheitsversorßung;
Aktuell bleibt die Anzahl der Intensivbelegung konstant (Minderung Delta-Variante, kürzere Liegezei- ten bei Omikron-Fällen, aber klarer Anstieg bei der Anzahl der Neuaufnahmen). Durch Omikron-Vari- ante werden mittlerweile mehr ältere und ungeimpfte Menschen auf der Intensivstation behandelt. Kritisch bleibt die hohe Anzahl an Personalausfällen durch Infektion / Quarantäne der Beschäftigten im Gesundheitsbe reich.
Für die Datenanalyse ist festzustellen, dass auf den Intensivstationen eine gute Erfassung für Covid- Fälle geschaffen wurde. Allerdings betasten auch RSV und Influenza-Fälle die Intensivstationen, sodass hierfür ebenfalls ein SVlonitoring eingeführt werden müsse. Auf den Normalstationen gibt es keinerlei vergleichbare Erfassung und Auswertung von Daten (Betten, Auslastung, Pfjegekräfte, Belastung durch Covid, Influenza, RSV, etc.). Dies sollte auch mit Blick auf kommende Belastungsphasen (Herbst/Winter 2022/2023) geprüft werden. Auch eine Auswertung über eine Patientenakte wäre zielführend. RKI
312-23206-Pa-ßß9(4)/50/2622 Ui»nn4r-anl»at.r"atur Bur>d««akanaleraml.
überwacht Atemwegserkrankungen In Deutschland, hierbei handelt es sich um einen guten Incfikator für die Krankheitslast.
Be reich 3- Impfune:
Die Gruppe derer, die nicht geimpft werden können (kritische tmpfreaktion, etc.) wird relativ gering eingeschätzt. Hier kann ggf. Vektorimpfstoff helfen. Die Wirkung der aktuellen impfstoffe ggü. allen bisher bekannten Varianten mit Blick auf schweren Krankheitsverlauf bzw. Tod ist sehr hoch. Ein Boos- ter steigert Schutz nochmals deutlich. Die Dauer des Immunschutzes ggü. Omikron ist noch nicht ab- schätzbar, da Datenbasis noch nicht ausreichend. Bei einer Zweifach-lmpfung iässt der Impfschutz nach 3-4 Monaten deutlich nach. Höchster Schutz vor schwerer Erkrankung und Tod entsteht auf Basis einer vollständigen Impfung (dreifach) sowie einer anschließenden Infektion. Zudem verringert Imp- fung die Ubertragbarkeit des Virus.
Kommunikation zu ImpfpfHcht:
Auf der Datenbasisvon Umfragen stagniert impfkampagne, der Anteil der Impfgegner bleibt konstant. Ungeimpfte bleiben demnach weiterhin eher skeptisch ggü. einer Impfung. Anreize werden hier nicht reichen. Eine Beratung und Offentlichkeitsarbeit werden trotzdem weiterhin als notwendig und wich-
iü
Bereich 4 - Endemie / Pandemie:
Im Vergleich zu einer Pandemie sollte in einer Endemie ein Virus keine hohe Übertragbarkeit mehr be- sitzen. Der R-Wert sollte konstant unter l liegen. Neben der Verhinderung der schweren Erkrankung in der aktuellen Situation müsse auch eine Schleimhautimmunität In der Bevölkerung erreicht werden. Dann wären ähnlich wie bei Influenza nur spontane VErusausbrüche (bspw. im Herbst/Winter) möglich.
TOP 3 Aktuelle Laeeentwicklune
In Ergänzung der Aussagen in TOP 2 zur aktuellen Lage wird darauf hingewiesen, dass die.Hospitalisie- rungsinzidenz in allen Altersstufen steigt. Aktuell scheint keine Uberlastung des Gesundheitssystem erkennbar, allerdings müssen die Daten weiter beobachtet werden, insbesondere durch den Anstieg der Fallzahlen von Omikron-Fällen in der älteren Bevölkerungsgruppe. Kritisch bleibt die Anzahl der
Todesfälle/ welche in der Berichterstattung und Bevölkerung wenig wahrgenommen wird.
Es herrscht die einhellige Meinung, dass vor allem eine dauerhafte Rechtsgrundläge zur Maskenpflicht sinnvoll wäre, da Masken hohe Wirksamkeit ohne hohen Aufwand erzielen. Mögliche Maßnahmen und Öffnungsschritte wurden abgewogen und diskutiert.
TOP 4 - Aktuelle Stellunenahme im Vorfeld der MPK
Stellungnahme wurde allen zugesandt. Hinweise werden eingearbeitet Wichtig sind folgende Kern-
botschaften:
• Wenn Zahlen stabil gehalten, gutes Frühjahr und guter Sommer. • Solange Anstieg der Zahlen/ keine Offnungsschritte.
.• Wenn Inzidenzen fallen und Krankenhausbelastung akzeptabel/ dann Öffnungsschritte, aber dauerhaft Masken nutzen.
• Bei Öffnung Rebound möglich.
• Datenlage etablieren für weitere dauerhafte wissenschaftliche Einschätzungen.
TOP 5 - Diskussion der Stellunenahme zur Pädiatrie
Letzte Abstimmungen laufen bilateraL Abschließender Entwurf wird zur Abstimmung an alle Mitglie- der versandt.
TOP 6 -Verabschiedung der Geschäftsordnung
Geschäftsordnung wurde unter den Anwesenden (17) einstimmig angenommen.
Protokoll der 11. Sitzung des Expertengremiums der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 15.02.2022 Zeit; 12:30-15:15Uhr Ort: Videokonferenz
Teilnehmer/innen: 19 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und steliv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Buyx, Prof. Dötsch, Prof. Drosten, Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens, Prof. Meyer- Hermann, Dr. NEessen, Prof. Sander, Sternberg, Prof. Priesemann, Prof. Streeck und Prof. Wider)
Gäste: ChefBK Schmidt, Abteilungsleiterin 3 Bundeskanzleramt Miehe-Nordmeyer, Geschäftsstelle Ex- pertengremium/ Corona-Krisenstab Oberst Breuer/ BM Lauterbach/ BMG-St'in DraheEm, Hr. Vetter
TQPl"PrQtokQt!vQm01,ynd09^2,^
Bestehende Anderungswünsche zum Protokoll der 9 und 10. Sitzung bitte an Prof. Kroemer senden.
TOP 2 - Steltunenahme zu Kindern und JuRendlichen
Hinweise und Änderungswünsche wurden diskutiert und aufgenommen. Die Stellungnahme wird schriftlich zur finalen Abstimmung verteilt.
TQP 3 Aktuelle LaReentwJcklung
berichtet über aktuelle Erkenntnisse zu Krankheitsschwere, Hospitalisierung und
Intensivpflichtigkeit bei Omikron. Die Hospitalisierungsinzidenz steigt nur noch marginal. Die Neuauf" nahmen steigen zwar deutlich, allerdings bleibt die Intensivbelegung konstant bzw. geht nur leicht nach oben, Grund hierfür sind weniger Delta Fälle und die bei Omikron kürzeren Liegezeiten. Auch die prozentuate Intensivpflichtigkeit bezogen auf gemeldete Infektionen bleibt relativ konstant bei 0,12%. Die ITS-Belegung bei der älteren Bevölkerungsgruppe (ab 60 J.) steigt deutlich an. Die Anzahl der To- desfäfle unter den Intensivfällen stagniert, wobei in anderen Ländern diese Zahl trotz geringerer Belas- tung des Gesundheitssystem wieder ansteigt (Dänemark, Spanien, Frankreich). Die Ursache hierfür ist noch unklar. Deutschland hat insgesamt Em internationalen Vergleich eine niedrige Sterberate.
BBBBBIergänzt, dass die Daten des RKI die Vermutung einer Plateauphase und die stärkere Be- troffenheit der älteren Population bestätigen. Ob BA.2 Einfluss auf aktuelle Lage nimmt, bleibt abzu- warten. Nach Schätzungen sind immer noch ca. 24 % der Bevölkerung ungeimpft/ darunter 2,3 Mio. über 60 Jahre.
Neben den bekannten Me!dedaten sind auch mit Blick auf zukünftige Pandemien und aussagekräftige Lagebilder zur Krankheitslast - syndromische Surveillance Systeme - wichtig. Sie bilden Grundlage für die Bewertung des Schweregrads der Pandemie um die Auswirkungen auf das Gesundheitssystem zu beurteilen. Meldepflicht und syndromische Surveillance ergänzen sich gut und ergeben in der Gesamt- schau ein fundiertes Lagebild. Die syndromische Surveiilance ist derzeit als nur freiwilliges System aus- gestaltet, könne aber als verbindliches und flächendeckendes System ausgeweitet werden.
(berichtet über die aktuelle Lage aus jmmunotogischer Sicht. Klinische Daten aus|
zeigen, dass die Vakzine-Effektivität nach 2 Impfdosen geringer ist als nach 3 Impfdosen/ bei Omikron besteht eine geringere Vakzin-Effizienz als bei Delta. Der Impfschutz verringert sich aber mit zuneh- menden Abstand nach der Impfung (Funktion der Zeit). Die Vakzine-Effektivität gegen Hospitalisierung lag 2 Monate nach der 3. Impfung bei 91%, nach 4 Monaten erfolgte ein Rückgang auf 78%.
Eine Pre-Print-Studie aus AUT/ die nur neutralisierende Antikörper untersucht hat, zeigt, dass eine In- fektion mit der Omikron-Variante neutralisierende Antikörper hervorruft, allerdings vorwiegend gegen Omikron. Ohne vorherige Impfung induziert die Infektion aiterdings weniger Antikörper. Eine weitere . Pre-Print Studie aus ZA beiegt dies, zeigt aber zusätzlich/ dass nach Impfung mehr als nach nur einer Omikron-lnfektion auch nicht-neutralisierende Antikörper gebildet werden/ die u.a. eine Aufnahme (Phagozytose) durch Makrophagen (Freßzelten) vermitteln. Ein optimaler Schutz erfolgt durch die Kombination aus systemischer und mukosaler Immunitat/ allerdings kann Letztere nicht langfristig
hoch gehalten werden. Zusammenfassend zeigen die Studien, dass eine Impfung vor einer Infektion
312-23206-Pa-003(4)/51/2022 Haupireglstralur Bundeskansleramt
einen Jmmunologischen Vorsprung und Schutz vor schweren Verläufen bietet. Dabei bildet die Boos- ter-lmpfung den höchsten Schutz.
[berichtet über aktuelle psychologische Erkenntnisse nach ^^^^^^^B Dabei zeige
sich, dass die Suche nach psychologischer Unterstützung und die Inanspruchnahme von Beratungsan- geboten im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen seien. Die Befragten berichteten von einem ge- fühlt geringeren Risiko. Im Februar 2022 sprachen sich 23% für Lockerungen aus, 38% wollen noch lan- ger als zwei bis drei Wochen warten. Es zeige sich auch, dass bundeseinheitliche Maßnahmen und Stu- fenpläne in der Vergangenheit gut bewertet wurden. Unterschiedliche Regelungen führen zu Unwis- senheit: 28% der Befragten wissen nicht genau, welche Regelungen für sie gelten. Mit Blick auf die Impfbereitschaft zeigt sich, dass diese bei Erwachsenen und Eifern relativ ausgereizt ist. .Die Mehrheit der Ungelmpften will sich nicht impfen lassen (Angst, mangelndes Vertrauen). Ein Drittel der Genese- nen wolle sich nicht impfen lassen. Klare, einfache und einheitliche Regelungen und Kommunikation könnten bei der Akzeptanz und Impfbereitschaft helfen.
TQP 4 - Grundsätzlicher Ablauf bei StellunRnahmen
Unterschiedliche Ansätze wurden diskutiert sowie dabei die Unterstützung durch Geschäftsstelle bei der Zusammenfassung von Hinweisen und Änderungen zu Stellungnahmen befürwortet. In der Regel sollen max. drei Runden bis zur finalen Fassung erfolgen. Bis zur 2. Stellungnahme sollen alle Hinweise aufgenommen werden. Danach sind zentrale Punkte abzustimmen.^^^^^^^^^B schickt einen Umsetzungsvorschlagan al!e Mitglieder. Dieser Ablauf soll bei der Stellungnahme „Vorbereitung auf Herbst/Winter 2022/2023" erstmals getestet werden.
TOP 5 -neyejltellunßnahmen (in Vorbereitung) • Vorbereitung auf Herbst/Winter 2022/23
Bitte an alle, max. 2 Kernwünsche an ^^^^^^^^^B bis Ende der Woche zu senden. Da-
rauf aufbauend wird dann Stellungnahme erstellt • Long-COVIDl
• Panelstruktur
• Lessons Learned COVID-19 Pandemie
TOP 6 -Verschiedenes
Bis Ende Februar 2022 verfallen etwa 100.000 Impfdosen/ es wird um eine Anpassung bei der Vertei- lung / Bestellung / Nachhaltung gebeten. GM Breuer nimmt das Thema mit dem Bund-Länder-Krisen- stab auf.
Protokoll der 12. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 22.02,2022 Zeit: 12:30-14:05Uhr Ort: Videokonferenz
Teilnehmer/innen: 19 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Buyx, Prof. Dötsch,
Prof. Drosten, Prof. Falk/ Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens, Prof. Meyer" Hermann, Dr. Niessen, Prof. Sander, Sternberg, Prof. Priesemann/Prof. Streeck und Prof. Wieler)
Gäste: ChefBK Schmidt, Abteilungslelterin 3 Bundeskanzleramt Miehe-Nordmeyer, Geschäftsstelle Ex- pertlnnenrat, Corona-Krisenstab Oberst Breuer, BMG-St'in Draheim, Hr. Velter
TOP l - Protokoll der voraneeRaneenen Sitzuneen
Bestehende Änderungswünsche zum Protokoll sollen künftig an die Geschäftsstelle des Expertinnenra- tes gesandt werden. Die Änderungen werden dort gebündelt und das Protokoll finalisiert.
TQP_2!-_Aktuelle Laeeentwicklung. Fokus BA.2.
berichtet über aktuelle Erkenntnisse zu den Eigenschaften von BA.2. Die Datenlage
dazu ist noch relativ dünn, die vorhandenen (Pre-Print-Studien) sind nur bedingt auf DEU übertragbar (andere Altersstruktur, Impfquote). Aussagekräftig wären Daten aus den USA, die aber noch nicht vor- liegen. Ergebnisse einer ersten Tierstudie deuten auf eine ggf. stärkere Betroffenheit des Lungengewe" bes bei BA.2 im Vergleich zu BA.l hin. Andere Beobachtungsstudien, die Patientenkollektive verglei- chen/ zeigen keine wesentlichen Unterschiede zwischen BA.l und BA.2. insgesamt ist ein Fitnessvorteil von BA.2 nachweisbar aber kein eindeutiger Hinweis auf eine höhere Krankheitslast ^^^^^Bver- weist auf eine In Entwicklung befindliche Modellierung des RKI zu BA.2. ^^^^^^^B^/er:wels^au^ eine große Unsicherheit bei der Abschätzung der BA,2-Welle und sieht nach Bundesland erhobene BA.Z-Daten als sinnvoll an. Die Variantenbestimmung durch die Labore wird allerdings nicht mehr refi- nanziert/ so dass hierzu keine routinemäße Meldung aus den Laboren erfolgt.
Die Situation in den Krankenhäusern ist konstant stabil. Es gibt einen substantiellen Anteil von tgl. Neuaufnahmen auf den Normalstationen. Auf den intensEvstationen ist kein Anstieg aber auch kein Abfall zu verzeichnen. Das Niveau liegt über dem der Delta-Welie aber knapp unter dem auf den Ge- samtzeitraum der Pandemie ermittelten MaximaI-Peak, Gesundheitssystem hält der BA.l.Welle stand.
berichtet über Wirksamkeit von Novavax. Nach den Daten der Zulassungsstudien liegt die Wirksamkeit bei 90 %, Erkenntnisse zum zeitlichen Abfall der Schutzwirkung liegen naturgemäß noch nicht vor. Novavax ist eine gute Alternative für Personen mit unerwünschten Nebenwirkungen auf ei- nen mRNA-lmpfstoff. GM Breuer ergänzt, dass die nationale Chargenfreigabe für Novavax heute er- folgt sei und die Lieferung über den 11.l. f'23.1. erfolgen werde. ^^^^— ergänzt, N^^^^vegen der geringen Nachfrage die Freigabe von Novavax für alle (nicht nur für medizinisches Personal) er- wäge. —I^B ergibt an, dass die Attraktivität des neuen proteinbasierten Impfstoffs nachgelas- sen hat, je naher die Verfügbarkeit rückt. Sollten sich in der Anwendung unerwünschte Nebenwirkun- gen zeigen, müssten diese schnei! und gut kommuniziert werden, um .die Akzeptanz für den neuen Impfstoff zu erhalten (Lehre aus AstraZeneca).
berichtet über die Wirksamkeit von Antikörperpräparaten bei BA.2. Er verweist auf die Fachgruppe COVRIIN beim RKI, die prüft, weiche Antikörper bei welcher Virusvariante eingesetzt werden. Für das Langzeit-Antlkörperkombinationspräparat von AstraZenenca läuft das Zuiassungsver" fahren bei der EMA. Beim Einsatz von Antikörperpräparaten ist die Bestimmung BA.1/BA.2 notwendig.
TOP 3 - Steliunenahme Vorbereitune Herbst
ChefBK Schmidt verweist auf den laufenden Abstimmungsprozess über den nach dem 19.03.2022 gel- tenden Instrumentenkasten im infektionsschutzgesetz. Es bestehe die politische Zusage, dass die ge- setzlichen Grundlagen bei einer sich verändernden infektionslage schnell angepasst werden können.
312"23206-Pa"009(4),52/2022 Hauptregislralur Buncteskanalerami
!m Sommer ist eine Evaluation und auf deren Grundlage eine Novellierung des Infektionsschutzes ge- plant, damit im Herbst ein vernünftiger Instrumentenkasten verfügbar ist. Ggf. könne man auch Sys- teme aus anderen Ländern zum Vorbild nehmen. In der politischen Debatte zur allgemeinen Impf" pflicht könne die Auffassung der Expertinnen und Experten sinnvoll und hilfreich als Orientierung sei.
Isieht die Notwendigkeit für eine gute Vorbereitung auf den Herbst. Dazu sei man auch im Austausch mit dem Corona-Krisenstab.
[stellt eine mögliche Systematik für ein Herbst-Winter-Papiervor. Er hält im Inte- resse der Wahrnehmung eine gewisse Flughöhe ohne das Versteigen in Details für notwendig. Zudem müsse auf bestehende ZustandEgkeiten geachtet werden. Denkbar wäre folgende Aufteilung:
• Analyse (Aufarbeitung der letzten 12 Monate: Wie war die Belastung des Gesundheitssys- tems? An welchen Indikatoren. wurde anknüpft? Wir wurde mit Personalausfällen im Bereich kritische Infrastruktur umgegangen? Wie war die Kommunikation? Wie ausgeprägt ist die Ei- genverantwortung der Bevölkerung?)
• Monitoring (rationale tnfektionsmonitoring mit Instrumenten zur Ermittlung der Krankheits- last für COVID-19, Influenza, RSV, der Kapazitäten im Gesundheitswesen, der Virusvarianten; zudem Notwendigkeit individueller Patientendaten
• Rapid Response System (Modeliierungen, automatisierte Entscheidungsbäume für Maßnah- men anhand von Indikatoren
• Infektionsschutz/Therapie (gezielte Testung z. B. für vuinerable Gruppen), gezielte Schutzmaß- nahmen, Impfung, Vorratshaltung z. B. für Masken; Medikamentenbeschaffung.
Es könne sinnvoll sein, einen zeitlichen Erwartungshorizont voranzustellen.
Die vorgeschlagene Systematik wird in der anschließenden Diskussion mehrheitlich begrüßt. Es wird die Herausforderung gesehen, alle Aspekte in einer prägnanten Stellungnahme darzulegen und des" halb vorgeschlagen, die Inhalte auf mehrere Stellungnahmen zu verteilen. ^^^^^^Bschlä§t vor' zu den Bereichen „lessons learned" und „zukünftige Maßnahmen" je gesonderte Stellungnahmen mit zentralen Botschaften zu verfassen. Insgesamt sehen die Mitglieder die Wahrung bestehender Zustän- digkeiten als wichtigen Aspekt, der zusammen mitderVielfatt derPlayerim Gesundheitssystem einer Etablierungvon automatisierten Entscheidungsbäumen entgegenstehen könnte. Zudem müsse der Eindruck eines „Wunschzettels" vermieden und eine Stellungnahme am Realisierbaren orientiert wer- den. ^^^^^B bittet um Berücksichtigung von sekundären Folgen/Kollateralschäden (Ensbes. für Kinder/Jugendliche).^^^^^BSChlägtvor, die Wirksamkeit von Maßnahmen zu untersuchen, Ver- haitensdaten beim Monitoring zu berücksichtigen und die Resilienz der Bevölkerung einzubauen.l
l regt an, bei der Datenanatyse zu klären, welche Daten wir haben, zu welchem Zweck sie erho- ben werden, welche Information sie demzufolge liefern und ob darüber hinaus weitere Daten benötigt werden.
TOP4-Verschiedenes -s43est&ht4nte^esse^n-e^eFn-FeedbacLvon-BK=Arntund-BMG-2u-deQ-Stelluügnahmen-im-Be£eicb-Di„
gitalisierung und Kommunikation.
|regt eine gesonderte Stellungnahme zum Thema LongCovid an.
[fragt zu Unterstützungsmöglichkeiten für die'Gesundheitsämter bei der Administrierung der einrichtungsbezogenen tmpfpflicht nach. ChefBK verweist auf BMG und Zuständlgkeit der Länder und Kommunen sowie den zeitlichen Vorlauf.
Protokoll der 13. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum.-02.03.2022 Zeit: 12:30-14:30 Uhr Ort: Videokonferenz
Tellnehmer/innen: 14 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer und stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. DÖtsch/ Prof. Nertwig, Prof. Kade- rali, Prof. Karagiannidis, Prof. Meyer-Hermann, Dr. Niessen, Prof. Sander, Sternberg, Dr. Priesemann, Prof. Streeck und Prof. Wieler)
Gäste: ChefBK Schmidt (ab Top 5), 8M Lauterbach, BK-Amt Referatsleiterin 312 Susanne Jaritz, Ge" schäftsstelle Expertlnnenrat, Corona-Krisenstab Generalmajor Breuer, BMG-St'in Draheim, Hr. Velter (BMG).
TOP l -ProtokoU deryoraneeeangenen Sitzuneen Keine Anmerkungen
TOP 2 - Aktuelle klinische Lageentwicklung; Fp_kys Omikron BA.2; Virojogie, Modellierung; Aktuelle Entwicklung Deltacron
l berichtet über die aktuelle Lageentwicklung. Die Lage auf den Intensivstationen ist stabil, allerdings zeigen sich folgende Auffälligkeiten: l.) Piateau bei Erstaufnahmen, 2.) erheblicher Anstieg der Zahl der Patientinnen über 80 Jahre, 3.) Anstieg der Zäh! der Geboosterten. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Die Personalsi- tuation ist angespannt. Die Gesamtzahl der High-Care-Betten ist rückläufig (aktuell noch 8000 High- Care-Betten von ursprünglich 12.000). Die Delta Variante ist weiterhin rückläufig. Die Todeszahien sind konstant. Bei einem großen Teil der auf den Intensivstationen behandelten Patienten ist COVID-19 nicht nur Begleiterkrankung, sondern primäre Behandlungsursache (70% benötigen eine Atemunter- stützung). Insgesamt erfolgt der Abfall der Zahlen nicht mit der erwarteten Geschwindigkeit, bei regio- nalen Unterschieden. Die Testzahlen sind it. RKI zurückgegangen, aber hohe Positivrate (45%).
[ergänzt zur Situation ^^^^B die Inzidenz nach dem Ferienende erneut stiegt und ein Allzeit-Hoch bei den Krankenhausaufnahmen (50 % mit und 50 % wegen COVID-19) zu verzeichnen ist/ bei gleichzeitig Personalausfällen in einer Größenordnung von 20 %.
|berichtet zur Pathogenität von Omikron BA.2. Die Daten aus dem Tiermodell haben sich durch die aktuellen epidemiotogischen Daten bisher nicht bestätigt. Insgesamt sei davon auszugeben, dass BA.l und BA.2 ungefähr die gleiche Pathogenität aufweisen.
berichtet zu aktuellen Modetlierungen. im Gegensatz zur genauen Modellierung für BA.l im Januar könne zu BA.2 keine zuverlässige Vorhersage getroffen werden, da unklar sei, wie groß die Gruppe der suszeptiblen Personen für BA.2 ist und wie sich die Lockerungen auswirken. Einige Mo- delle weisen auf eine Deita-Welle im Sommer hin. Ursache könne die nachlassende Wirkung der Imp- fung sein. Bei einer Defta-Welle sei auch wied'er mit einer vermehrten Belastung der Intensivstationen zu rechnen.
l berichtet von britischen Daten/ wonach die Effektivität der Impfung bei Geboosterten bei 75 - 85% liegt, wenn man den Schutz vor Hospitallsierung und Tod als Bezugspunkt wählt.
ergänzt zur Impfeffektivitat, dass Gebooserte seltener eine symptomatische tnfektion haben oder stationär aufgenommen,werden müssen. Lt.^^^^^^Bistdie bisherige .Nachfrage nach dem neuen tmpfstoff Novavax gering.
BM Lauterbach berichtet über die Schwierigkeiten bei der politischen Debatte zur allgemeinen Impf- pflicht und im Verfahren zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Er verweist zur einrichtungsbezo- genen Impfpfiicht auf die 30-seitige Handreichung des BMG. Bei der Impfkampagne arbeite man der- zeit an adäquatem mehrsprachigem Informationsmaterial.
3l2-23206"Pa"009(4)/S3/2022 Haupiregistratur Buncteskanaleramt
fn der Diskussion berichtet ^^^^Büber positive Erfahrung zur Steigerung der Impfquote bei der Durchführung von mehrsprachigeh, moderierten Ontinesprechstunden für bestimmte Communitys. [empfiehlt ein gezieltes Vorgehen gegen organisierte Desinformation und eine Nutzung
lokaler Strukturen für gezielte Ansprache in Ergänzung zu allgemeinen Impfkampagnen.
In Bezug auf Deltacron ist^^^Bin DEU bislang ein Fall bekannt (Analyse noch nicht 100% sicher). In diesem Kontext wird auf die Notwendigkeit einer weiteren Finanzierung der Sequenzierung durch die Labore hingewiesen, die entsprechende Verordnung zur Surveiilance laufe im Sommer aus.
[ergänzt, dass in Schulen besser über Impfung aufgeklärt werden müsse. Ggf. könnten die Kultusministerien gebeten werden, eine Impfaufklärung durch den OGD in den Lehrplänen vorzuse- hen. ^^^^^^^^^B unterstützt diesen Hinweis.
regt eine Stellungnahme zu notwendigen Instrumenten zur Bekämpfung künftiger Wel-
len an.
TOP 3 ~ Herbst Winter aus Sicht von entfällt wegen Abwesenhell TOP4- Stellunenahme Vorbereitunfi Herbst
informiert über den aktuellen Stand der Stellungnahme //Vorbereitung Herbst". Die in der letzten Sitzung vorgestellte SystematJk mit vier Themenfeldern (Analyse, Monitoring, Rapid Response System und (nfektionsschutz/Therapie) soll beibehalten werden. Es soll eine Gesamtüber- Sicht geben sowie zu den vier Bereichen Jeweils eigene Stellungnahmen. Wichtig sei zu bedenken, dass die Bevölkerung eine gewisse Erholung brauche (ResilEenz). Einige Punkte sollten zusätzlich zu der Dis- kussion in der letzten Sitzung aufgenommen werden: Impfzentren als skalierbare Struktur, Versteti- gung guter Verfahren wie DIVI, Kleeblatt-Verfahren/COSlVIO; Aufklärung in Schulen durch ÖGD.^NI
[wird in der kommenden Woche mit der Ausarbeitung beginnen.
TOP 5 -InfektioEosische Situation in der Ukraine. mÖRliche Konsequenzen
Igibt einen ersten Impuls. Die Flüchtlingsbewegungen in Folge des Krieges in der Ukraine
(önnten auch Auswirkungen auf das inländische Infektionsgeschehen haben. Das aktuelle InfektEons- geschehen in der Ukraine ist In der Erfassung erschwert/ da eine Untererfassung der Testung vorliegt. Vor Kriegsausbruch waren die Infektionen rücklaufig/ wobei es zuvor eine massive Herbstwelle gab.
Die Situation vor Ort in Deutschland wird von^^^^^^^B beschrieben, der verdeutlicht, dass eine Unterbringung der geflohenen Menschen auf engstem Raum bspw. in Erstaufnahmestellen erfolgt. Bei der Erfassung der ersten Geflüchteten seien rd. 10 % vollständig und 20 % einmal geimpft gewesen. Viele würden keinen Impfnachweis mit sich führen. Im RK! werde lautBIBI^Beine Koordinie- rungsstelle eingerichtet. Das RKI wird Em Laufe der 10. KW erste Empfehlungen herausgeben. Unter anderem soll auch auf den Umgang mit Sinovac-Geimpften eingegangen werden. Ferner werde es Empfehiunßen für das AusbruchmanagemenUn Gemejnschaftseinrichtungen geben.
[ergänzt, dass es zahlreiche Individualanfragen von Menschen gebe/ deren Behandlung aufgrund der zerstörten Infrastruktur in der Ukraine nicht mehr gewährleistet sei.
[Zur gezielten Pati- entensteuerung soll das Kieeblattkonzept für ukrainische Staatsbürger auf die Normalstationen ausge-
weitet werden. Sofern Krankenhäuser zum jetzigen Zeitpunkt individuelle Anfragen zur medizinischen Hilfeteistung erhalten, sollten diese an den Krisenstab des AA weitergeleitet werden.lt|
|sollten die Krankenhäuser über die Finanzierung der erbrachten Leistungen informiert werden/ da die Ukraine kein EU-Mitgliedsstaat ist und sich die Refinanzierung schwieriger darstellt.
TOP 5 -Vorbereitune Stellungnahme zu Alten- und Pfleeeheimen
Iskizziert Bedarf und möglichen Inhalt einer solchen Stellungnahme. Das RKI verzeichne
derzeit wieder eine Zunahme von Infektionsgeschehen in Alten- und Pflegeheimen. In Deutschland gab es im Jahr 2019 rd. 4,1 Mio, Pflegebedürftige, wovon 20% in Alten- bzw. Pflegeheimen leben. 5%,
der über 65-Jährigen leben in Alten- bzw. Pflegeheimen und 20%derCOVID-Fätle beiden über65-Jäh- rigen traten in Alten- bzw, Pflegeheimen auf. Ebenso traten 30% der Todesfälle der über 65-Jährigen in Alten- bzw. Pflegeheimen auf.
regt an, zu diesem Thema weitere Fachexpertise der geriatrischen Medizin und von Kran- kenhaushygieniker einzubeziehen. ^^^^^^^^^^^^^^^^N sprechen sich für eine Stellung- nähme zu immunsupprimterten Patientinnen aus, welche neben Kindern und Jugendlichen sowie alte" ren Menschen eine weitere vulnerable Gruppe darstellen.
TOP 6-Verschiedenes
Ifragt nach einem Sachstand zu den vom Verfall bedrohten Impfstoffdosen. GM Breuer si-
chert weitere Informationen in der nächsten Woche zu.
Protokoll der 14. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 15.03.2022 Zeit: 12:30-14:30 Uhr Ort: Videokonferenz
'18 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Steflv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch/ Prof. Buyx/ Prof, DÖtsch, Prof. Falk/ Prof. Hertwig, Prof. Kaderali/ Prof. Kara- giannidis/ Prof. Mertens, Prof. Meyer-Hermann, Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander, Sternberg, Prof. Streeck und Prof. Wiefer)
Gäste: ChefBK Schmidt, BM Lauterbach, AL'in 3 Frau Miehe-Nordmeyer, BK-Amt Referatsleiterin 312 Frau Jaritz, Geschäftsstelle Expertfnnenrat/ Corona-Krisenstab Generalnnsjor Breuer, BMG-St'in Dra- heim,Hr.Velter(BMG).
TOP l - Protokoll der vorangeRanRenen Sitzu neen Keine Anmerkungen
TOP 2 - Aktuelle Laeeentwicklunfi
Iberichtet zur Situation in den Krankenhäusern. Derzeit wird ein weiterer Peak bei
den Neuinfektionen durch BA.2 verursacht. Die Todeszahlen insgesamt liegen bei rd. 200 pro Tag, rd. 1/3 der Corona-Todesfälle versterben auf den Intensivstationen. In den Kliniken ist der Anteil der tm- munsupprimierten (z. B.Transptantierten) sowie der Anteil der älteren Menschen auf den Intensivsta- tionen gestiegen.^^^^^^|trägt aktuelle indikatoren (Stand 15.03.2022:198.888 NeuinfektEonen, 2070 HospitaHsierungen, 283 Todesfälle) vor. In Bezug auf die Hospitalisierung lässt sich feststellen/ dass in den Altersgruppe 0- 34 Jahre Corona häufig eine NebendEagnose ist und in der hospitalisierten Altersgruppe ab 34 Jahre die Hauptdiagnose. Insgesamt zeigt sich, dass die Variante BA.2 mit 62,2 % z. Z. dominant ist (Anteil BA.l liegt bei 34,8%). Bei der Hospitalisierungsinztdenz liefert das Now-Casting inzwischen zuverlässige Daten.
Monoklonale AntEkörper sind für Immunsupprimierte von besonderer Bedeutung. Die BReg wird um Beschaffung^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^B@ebeten/
Die Lage im Norden spitzt sich in den Krankenhäusern (6,8% -15,3% Hospitalisierung) bei steigender Inzidenz und zunehmendem Personalausfall weiter zu.mwird ein BA-2-Anteil von fast 80% bei den Neuinfektionen verzeichnet. Bei den Gesundheitsämtern sei eine zeitnahe Festsetzung der Qua- rantäne nicht mehr gewährleistet. Es wird eine Langzeituntersuchung zur Belastungssituation bei Per- sonal im Gesundheitswesen vorgeschlagen.
Befragungsergebnisse^^^^^BStudie zeigen, dass ein Teil der Bevölkerung nicht mehr auf Kon- takte verzichten möchte. Das s. g. Verzichtverhalten geht demnach zurück. Der wahrgenommene Schweregrad einer COVID-Erkrankung sinkt. Das Maskentragen wird in der Bevöikerung eher in Ge- sundheitseinrichtungen sowie im ÖPNV akzeptiert, am wenigsten in der Arbeit/ Schule und im Restau- rant. Ein weiterer Wunsch der Bevölkerung sind einheitliche, deutschlandweite Regelungen zum Infek- tionsschutz. Geimpfte befürworten Schutzmaßnahmen eher als Ungeimpfte. 11% der Befragten gaben an, dass ihnen bereits durch einen Arzt vom Impfen abgeraten wurde.
Zukünftig sollte mehr auf die Belastung der kritischen Infrastruktur aufmerksam gemacht werden, die mit dem UKR-Krieg nochmal deutlich steigt.
Mehrere Expertlnnen kritisieren den aktuellen Stand der Änderungen des IfSG, wie das Zurückfahren von Maßnahmen trotz steigender Infektionszahlen entgegen der Empfehlung des Expertinnenrats. Notwendig seien weiterhin bundeseinheitliche Maßnahmen sowie schnelle Interventionsmaßnahmen, um Handlungsfähigkeit im Herbst zu gewährleisten.
Zum aktuellen Stand der Änderung des ffSG: Für Länder ist es weiterhin möglich/ die allgemeine Mas- kenpflicht beizubehaften, da die bestehenden Rechtsverordnungen bis 02.04.2022 unter bestimmten
312-23206-Pa-009(4),54/2022 Mauoireaistratur Bundffskanseleramt
Voraussetzungen weiter gelten können. Im Anschluss können die Länder die allgemeine Maskenpflicht im Rahmen der Hotspot-Regelung umsetzen, wenn die Voraussetzungen für einen Hotspot (dynami- sehe Infektionslage) vorliegen. Stärker einschränkende Maßnahmen sind nur gerechtfertigt, wenn eine Überlastung des Gesundheitssystems konkret droht Derzeit sei die Inzidenz der Neuinfektionen zwar sehr hoch. Jedoch hat sich der Umrechnungsfaktor bezüglich Hospitalisierungsinzidenz und Intensiv- bettenbeiegung zum Positiven hin verändert. Aufgrund dessen waren die Verhandlungen zum tfSG in- nerhalb der Koalition schwierig. Evaluierung des tfSG wird von'Expertenkommission vorgenommen, deren Bericht als Grundlage für eine Anpassung des Infektionsschutzes dienen soll.
TOP 3 - Stellunenahme Vorbereitune Herbstl lund mögliche Szenarien zu zukünftieen- VJIüsvana nte n^^^^^^^B
Es wird über den aktuellen Stand der Stellungnahme „Vorbereitung Herbst" berichtet. Sie sotl in den nächsten 4-6 Wochen finalisiert werden. Über textliche Änderungen wird digital abgestimmt. Er wird den aktuellen Entwurf zu einer ersten Abstimmung in die Runde geben, bevor die ausformulierte Ver- sion entsteht.
Überblick über mögliche Szenarien zur Evolution von SARS-COV-2: (l) Omikron bleibt und verändert sich weiter, (2) Rückkehr und weitere Evolution der Delta-Variante, (3) Bildung von Rekombinanten, was bereits beobachtet wurde (z8 Deltakron =Delta Variante mit Omikron spike), bislang konnte sich jedoch noch keine durchsetzen) (4) Zoonotische UbertragunE
TOp 4 - Verschiedenes
Die Kommunikation ist mit Blick auf den Sommer und Herbst weiter von entscheidender Bedeutung. BKAmt wird um Rückmeldung zur 5. Stellungnahme Kommunikation gebeten. Aktuelle Impfkampagne der BReg wird kritisch bewertet Es wird vorgeschlagen, sich in den Sitzungen des Expertlnnenrates regelmäßig mit den Themen Kommunikation und Digitalisierung zu beschäftigen und zu bewerten, ob, es hier Fortschritte gebe.
Anlässlich der 8. Stellungnahme des Expertlnnenrates wird über den Umgang mit Vertraulichkeit ge- genüber der Presse diskutiert
Zum Stand derGeschäftsordnung: diese sei geeint und solt bald auf der Themenseite des Expertlnnen- rats veröffentlicht werden.
Protokoll der 15. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 22.03.2022 Zeit: 12:30-14:30 Uhr Ort:Videokonferenz
18 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer, stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch/ Prof. Buyx/ Prof. Dötsch, Prof. Drosten, Prof. Fatk, Prof. HertwEg, Prof. Kaderafi, Prof. Karagiannidis/ Prof. Mertens, Prof. Meyer-Hermann, Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander, Sternberg, Prof. Streeck)
Gäste: ChefBK Schmidt, BM Lauterbach/ AL'in 3 Frau Miehe-Nordmeyer, Gruppenleiter 31 i. V., BK-Amt Keferatsleiterin 312 Frau Jaritz, Geschäftsstelle Expertlnnenrat/ Corona-KrEsenstab Generalmajor Breuer, BMG-Sfin Draheim, Hr. Velter (AL L BMG).
TOP l - Protokoll der voranfieRangenen Sitzungen
Protokoll der 14. Sitzung wird beim nächsten Mal noch einmal auf die Tagesordnung gesetzt.
TOP 2-Aktuelle Laeeentwicklunff
|berichtet zur aktuellen Lageentwickiung. An der Intensivbelegung hat sich im Ver-
gleich zur letzten Woche nicht viel geändert. (?ie Zahl der Geboosterten im Krankenhaus hat zugenom- men (47% Geboosterte auf Intensivstationen). Personalprobleme sind weiterhin großes Problem, in manchen Kliniken fehlt 1/3 des Personals. Hier gibt es regional erhebliche Unterschiede. Für die An- Wendung der Hotspot-Regelung ist es wichtig, dass sich die Datengrundfage für die betreibbaren Kran- kenhausbetten (d. h. Zahl aller Krankenhausbetten und Zahl dereinsetzbaren Pflegekräfte, Ärztlnnen) schnell verbessert. NRW hat fast die Spitze der Krankenhausbelegung erreicht. Auch|
gibt es erhebliche Personalprobieme. Die Prognosen zeigen, dass die Intensivbelegung^^^Nw- raussichtlich noch einmal steigen wird. In MV setzt sich die verschärfte Lage fort. Zum Teil bestehen Personalausfälle in einer Größenordnung von 40 %. Die 7-Tage-inzidenz in MV ist nach wie vor stei- gend/ v.a. bei über 60- und über 80-Jährigen. Das macht sich in den Hospitalisierungen bemerkbar. Die Zahl der Intensivfalle hat das Maximum der Defta-Welle erreicht. Mit Blick auf die Personalausfälle wird diskutiert, ob die Quarantäneregetung (ßaueLFreitestungsrnÖg[ichke.it)_hiej5_S£Lt>ekann£ gemacht werden müssen. Oftmals ist infiziertes Krankenhauspersona! aber auch länger afs 7 Tage symptoma- tisch und benötigt länger zur Genesung.
|berichtet von Modefiierungsdaten^^^^^^B Wegen massiver Einschränkung der Mobilität ist der R-Wert derzeit < l. Die Epidemie ist nur durch Lockdown-Maßnahmen unter Kontrolle gebracht worden/ das Impfprofil der Bevölkerung ist sehr schlecht (kaum Ältere geimpft,|
Daten aus einer Modellstudie fegen nahe, dass es keinen Unterschied bei der Virulenz zwischen den Untervarianten BA.l, BAl.l und BA,2 gibt. BA.2 ist nicht stärker replikativ, auch nicht im Bronchus,
Es schließt sich eine Diskussion über die 4. Impfung für bestimmte Risikogruppen an. Die 2. Booster- Impfung muss gerade bei älteren Menschen besser bekannt gemacht werden. BMG nimmt den Punkt mlt.^^^BDaten zum Booster zeigen, dass viele Menschen bis zum Herbst bzw. auf einen angepass- ten Impfstoff warten wollen. Wichtig in der Kommunikation ist daher/genau zu erklären/warum jetzt geimpft werden sollte. Unter dem Stichwort „complacency" zeigen die^^^UDaten: da5 gefühlte Risiko sinkt trotz steigender Infektionswahrscheinfichkeit. Auch das freiwillige Schutzverhalten sinkt. Wenn die Pflicht zum Maskentragen wegfällt, wird auch das Maskentragen zurückgehen.
Zur Vorbereitung auf den'Herbst sollte geprüft werden/ ob ausreichend Schutzausrüstung zur Vertu" gung steht und diese schnell nutzbar ist (gerade auch in Anbetracht möglicher Lieferengpässe aus China/ das in ähnliche Probleme kommen könnte wie Hang Kong/ da auch hier viele Altere nicht ge-
3l2"2320S-Pa"009C4)/55/2022 Hauptreglstraiur Bundeskanaleramt
impft sind und
TQPJL- Stellunenahme VorbereitunK Herbst
Zunächst soll der aktuelle Stand erneut an alle Mitglieder zirkuliert werden, mit der Bitte eine Priori- sierung vorzunehmen, damit die Stellungnahme in gewohnter Form wesentliche Informationen ent- hält und nicht überfrachtet wird. Zur Unterstützung der schriftlichen Ausarbeitung und besseren Visu- alisierung wird vorgeschlagen, einige Informationen (ggf. Einbindung BPA) grafisch aufzuarbeiten. Als Zeitpunkt der Veröffentlichung wird Mai/Juni vorgeschlagen, damit Empfehlungen noch rechtzeitig umsetzbarsind.
TOP 4 - Bisherige Steltunenahmen Exoertlnnenirat und Überleeuneen zu weiteren Aktivitäten mit Blick auf die aktuelle Situation
Es wird erneut Kritik an der Änderung des IfSG geübt. Seitens des Experttnnenrates seien u.a. klare, einheitliche Maßnahmengefordert worden, die so keinen Niederschlag im Gesetz gefunden haben. Eine Reduzierung der Todesfallzahten könne nicht bei gleichzeitiger Öffnung und derzeit geringer !mpf- quote erreicht werden.
Seitens ChefBK und BM Lauterbach wird der Stelienwert der Stellungnahmen des Experttnnenrats für politische Entscheidungsträger betont. Zugleich wird auf die sich im politischen Aushandtungs- und Entscheidungsprozess möglichen Schwierigkeiten und Herausforderungen hingewiesen. Die Stellung- nahmen seien zur Meinungsbiidung wesentlich.
Der Expertlnnenrat wird eine Stellungnahme zu Long-COVID erarbeiten, um die Aufmerksamkeit hier- für zu erhöhen.
In die Stellungnahme Herbst/Winter könnte aufgenommen werden, wie eine Überlastung des Gesund- heitssystems genau definiert ist. Mit Blick auf das Auslaufen des IfSG zum 23.09.22 sollte die Gelegen- heit genutzt werden, das Gesetz zu modernisieren, um auch auf andere biologische Notlagen vorberei- tet zu sein. Zur besseren Wahrnehmung des Expertinnenrats wird eine intensivere Kommunikation Z.B, durch ein Interview des Vorsitzes vorgeschlagen.
TOP 5 - Diskussion zum Verhältnis von Vertraulichkeit der Beratuneen im Expertlnnenrat und öf- fentlichen Ayßeruneen der Mitelieder
Die Vertraulichkeit der Beratungen im Experttnnenrat stellt eine wesentliche Grundlage der Arbeit dar. Zu dieser Vertraulichkeit gehört auch, dass interne Diskussionen und Dokumente nicht an die Öffent- lichkeit getragen werden. Öffentliche Äußerungen zum sachlichen Inhalt der Stellungnahmen können von jedem Mitglied getätigt werden, nur sollte dies ohne den Verweis auf Inhalte oder Abläufe der in- ternen Beratungen erfolgen und auch keine internen Voten widerspiegeln.
TOP 6 - Verschiedenes
Zur schnellen Versorgung mit Vakzin sei die weitere Betreibung der Impfzentren essentiell. Eine schnelle Inbetriebnahme müsse gewährleistet sein.
Zur Geschäftsordnung werden zwei Änderungen angeführt. Diese beziehen sich auf die Wahl des Vor- sitzes/ wonach der Vorsitz eher im Einvernehmen zwischen den Expertlnnenratsmitgiiedern festzule- gen sei sowie die budgetäre Unterstützung, die durch das BKAmt nicht gewährleistet werden kann.
Vorschlag/ in die Tagesordnung eine Review zu bisher abgebenden Stellungnahmen vorzunehmen.
Protokoll der 16. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 29.03.2022 Zeit: 12:30-14:30 Uhr Ort: Videokonferenz
16 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer, stellv. Vorsitzende Prof Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Buyx; Prof. Dötsch, Prof. Drosten, Prof. Falk/ Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens/ Prof. Meyer-Hermann, Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander, Sternberg, Prof. Streeck)
Gäste: Al/ih 3 Frau Miehe-Nordmeyer, Corona-Krisenstab Generalmajor Breuer/ BMG-St'in Draheim.
TOP l ~ Protokoll der voraneeeaneenen Sitzungen Keine weiteren Änderungen.
TOPJZ ~ Aktuelle Lageentwjcklung
[berichtet zur aktuellen Lageentwicklung. Die Hospitalisierungsinzidenz ist weiter
hoch (in NRW bei 20), Aber die Belastung auf den fntensivstationen ist nicht vergleichbar mit der Spitze der DeIta-Welle. Es gibt eine starke AitersverschEebung, immer mehr ältere Menschen kommen auf die Intensivstation, Durch die hohen Infektionszahten kann sich die ältere Bevölkerung nicht mehr gut selbst schützen. Der Anteil der Geboosterten auf den Intensivstationen ist relativ hoch (aktuetl ca. 45%), was aber nichts über die Impfeffektivjtät aussagt. Das Personalproblem hält weiter an, auch wenn sich bundesweit ein heterogenes Bild zeigt. Von 1300 fntensivstatiohen haben 750 Personal- Probleme. Die Behandlungskapazitäten nehmen ab. Zur Krankheitsschwere: Der Anteil der COVID-Pa- tienten auf Intensivstationen, die keine Atemunterstützung haben, liegt bei ca. 1/3. Deutschland könnte im nächsten Herbst/Winter eine der schwierigsten Situationen der bisherigen Pandemie bevor- stehen; COVfD und influenza werden parallel auftreten, es sind auch Co-lnfektionen möglich|
dann ist Risiko eines schweren Verlaufs deutlich erhöht. Im Herbst seien daher sowohl die Corona-lmpfung/ als auch die Influenza-fmpfung wichtig.
Die Frage nach Uberlastung des Gesundheitssystems solle neu definiert werden. Die Expertlnnen spre- chen sich für eine multi-faktorielle Betrachtung aus. Es bedarf weiterer Parameter, u. a. müsse auch die Personalausstattung in den Ktiniken und Arbeitsausfälle des Krankenhauspersonäls sowie die regi- onale Situation berücksichtigt werden. Dieser Punkt soll in eine Stellungnahme zum Thema „Lessons learned" einfließen.
TOP 3_- Stellungnahme Vorbereitunß Herbst l
Vorschlag zur Aufnahme von 3 bis4SAGE~Szenarien im Herbst/Winter wird von den Mitgliedern posi- tlv bewertet. In den Szenarien solle die Gefahr von Influenza und HSV bei gieichzeitiger COVID Fände- mie aufgenommen werden. Neben diesen hypothetischen Szenarien sollten auch absehbare Probleme benannt werden, z. B. Personafmangel in den Krankenhäusern, denen man gezielt entgegenwirken kann.
Zur Diskussion wird die Aufnahme der europäischen Vernetzung (z.B, durch eine zentrale europäische Datenplattform) gestellt. Eine erste Vernetzung auf EU-Ebene gibt es durch ,/Health Emergency Pre- paredness and Response Authority" (HERA). BKAmt wird in Rücksprache mit BMG über Sachstand zur Entwicklung von HERA informieren,
Um das Lagebild vollumfänglich abzubilden/ ist ein weitreichender Surveillance Ansatz/ der durch das RKI veröffentlicht wird/ notwendig. Die aktuelle Teststrategie (inbs, Testen von asymptomatischen Kin- dem in der Schule) wird umfassend diskutiert; Aufgrund des aufwachsenden Immunschutzes der Be- volkerung ist keine zwangsläufige Testung bei symptomlosen Personen notwendig. Andererseits gibt die Inzidenz der Neuinfektionen einen wichtigen Überblick über das fnfektionsgeschehen und ist ein „eingeübter" Parameter. Wenn sich weder die Viruienz des Virus ändere noch die Immunflucht-Ejgen- schaften/ seien Bürgertestungen kaum mehr zu rechtfertigen.
312-23206"Pa-009(4)/S8/2022 Hauptregtstratur Bundeskanslerami
Die Einsatzfähigkeit der Impfzentren sollte über den Sommer mit einem Stand-by-Modus erhalten werden, damit für den Herbst/ Winter eine schnelle Inbetriebnahme gewährleistet ist. Neben der CO" VID-19-Schutzimpfung sollte das Impfangebotderlmpfzentren auch auf die Influenza-Schutzimpfung ausgeweitet werden. Auch der Ausbau von niedrigschwelligen Impfangeboten z. B. durch mobile Impf- teams ist für den Herbst/Winter bedeutsam.
Diskutiert wird eine Stellungnahme zur Hotspot Regelung, bei der ggf. externe Juristische Expertise elnbezogen werden könne.
Grundsätzlich sollen in der Herbst/Winter-Stellungnahme Ziele aufgenommen werden die sich auch bis zum Herbst/Winter realistisch verwirklichen lassen. Langfristige Empfehlungen sollten in die Stel- lungnahme „Lessons Learned" aufgenommen werden.
TOPA ...... Ste II u ngnahme Lone Covidl
Ziele der Stellungnahme sind: Aufmerksamkeit für Erkrankung schaffen, Empfehlungen für mehr klini- sehe Studien, adäquate Versorgungsstrukturen und bessere Aufklärung in der Bevölkerung. Die Exper- tlnnen diskutieren zur.Studienlage zu Long-COVID und Impfungen. Bisher ist die Datenlage noch unzu- reichend. Es sollen bei dieser Stellungnahme externe Expertlnnen hinzugezogen werden.
TOP 5 ~ Stellungnahme Lessons fearnedl
Vorschlag zur Anfertigung einer Stellungnahme zum Thema „Lessons Learned" wird allgemein zustim- mend aufgenommen. In der Stellungnahme sollten auch dysfunktionale Verwattungsstrukturen be- rücksichtigt werden. Bis zur nächsten Woche wird ein erster Vorschlag an die Mitglieder versandt, so dassin der nächsten Sitzung über das weitere Vorgehen beraten werden'kann.
TOP 6 -Verschiedenes (Rückblick bisherige Stellunenahmen)
BKamt erläutert, dass die Stellungnahmen des Expertlnnenrates in die politische Entscheidungsfindung intensiv einbezogen werden, Entscheidungen selbst allerdings den politischen Akteuren vorbehalten sind. Zahlreiche Impulse aus einzelnen Stellungnahmen Z.B. zur Digitalisierung und Kommunikation seien weiter in der internen Diskussion. Man bleibe auch zu diesen Themen mit dem Expertlnnehrat im Gespräch.
Zur Geschäftsordnung werden zwei Änderungen angeführt Diese beziehen sich auf die Wahl des Vor- sitzes/ wonach der Vorsitz eher im Einvernehmen zwischen den Expertinnenratsmitgliedern festzule- gen sei sowie die budgetäre Unterstützung, die durch das BKAmt nicht gewährleistet werden kann.
Protokoll der 17. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 05.04.2022 Zeit: 12:30-14:30 Uhr Ort: Videokonferenz
17 Teilnehmerinnen des ExpertengremEums (Vorsitzender Prof. Kroemer, stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Betsch, Prof. Buyx, Prof. DÖtsch, Prof. Drosten, Prof. Faik,, Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens, Prof. Meyer-Hermann, Dr. Niessen/ Dr. PrEesemann, Prof. Sander, Sternberg/ Prof. Streeck, Prof. Wieler)
Gäste: AL'in 3 Frau Miehe-Nordmeyer, Corona-Krisenstab Generalmajor Breuer, BMG-St'in Draheim.
TQP l - Protokoll der voranKegangenen Si^yngen Keine weiteren Änderungen.
TOP 2 -Aktuelle Laßeentwicklung
Das aktuelle Lagebilcf hat sich im Vergleich zur letzten Woche nach dem Berichtl
nicht wesentlich verändert. Zwischen 2000 und 2500 COVID-Patientlnnen werden auf der Intensivstation versorgt. Die freien Kapazitäten sind nach wie vor niedrig, u.a. durch den Pflegemangel. In Mecklenburg-Vorpommern flacht das hohe Infektionsgeschehen langsam ab, alle Indikatoren sind rückläufig. 50 % der Neuaufnahmen auf den fntensivstationen sind geboostert, es handelt sich vor allem um Personen mit Immundefizit (z. B. Transplantierte); damit ist keine Aussage über die Impfeffektivität verbunden.
Im ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^B werde h aktuell mehrere Fälle von Rekombinationen der Omikron BA.l und BA.2-Typen verzeichnet. Bei einer in UK aufgetretenen Rekombinante wurde eine höhere Wachstumsrate festgestellt (12% Zunahme gegenüber VJrushintergrund), bei den meisten ist dies Jedoch bislang nicht der Fall. Insgesamt werden aktuell viele Rekombinanten verzeichnet, diese spielen aber bisher im Infektionsgeschehen eine untergeordnete Rolle.
(ergänzt zur Lageentwicklung. Insgesamt stabilisiert sich das Infektionsgeschehen in Deutschland. Mit Ausnahme der Todesfälle sieht man keine steigenden Tendenzen. Inzwischen sinkt die Inzidenz in ailen Altersgruppen. Der Höhepunkt der Omikron-BA.2-Welle scheint überschritten. Die syndromische Surveillance zeigt: Rie Gesamtzahl der Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen ist rückläufig und derSchweregrad von respiratorischen Behandlungen nimmt ab. Es zeigt sich im stationären Bereich während der 5. Welle erstmals keine höhere Krankheitslast durch schwere Atemwegserkrankungen. Zudem sinkt der Anteil der Patientinnen mit COVID als Hauptdiagnose im Vergleich zum Antel! der Patientinnen mit COVID als Nebendiagnöse, Die Impfeffektivität ist immer noch sehr hoch (80% impfeffektivität gegen Hospitalisierung).
Mit Blick auf den Herbst/Winter wird der Einfluss von Influenza diskutiert. In der letzten massiven Influenza-Welle in Deutschland konnten 2018 nicht alle Patientinnen adäquat versorgt werden. Man hat aktuell in Dänemark einen plötzlichen und deutlichen Influenza-Anstieg beobachtet, dieser ist aktuell aber wieder rückläufig. Grund sei möglicherweise der Wegfall der Corona-Maßnahmen. Wichtig ist/ sich für Herbst/Winter neben SARS-CoV-2 auch auf das erhöhte Auftreten vom influenza Virus und RSV einzustellen, wobei derzeit unklar ist, wie stark der Effekt sein wird. Eine gute Vorhersage wäre notwendig. Die Experttnnen regen an, für den Herbst noch mehr Influenza-lmpfstoff zu beschaffen.
Die Änderungen bei den Quarantäne- und Isolierungsregeln werden unter den Mitgliedern diskutiert. Es besteht Konsens; dass diese unabhängig vom Inhalt gut kommuniziert werden müssen.
TOPl-LSteüungnahme Long Covid 312-23206-Pa-009(4)/57/2022 Haupireglstratur Buncteskanalerami
Eine Schwierigkeit ist, dass Long-COVID kein eindeutig definiertes Krankheitsbild ist, sondern eine Zusammenfassung von Symptomen. Die WHO hat für Post-COVID bislang auch eine Symptombeschreibung vorgenommen. Aufgrund geringer Evidenz sollte nicht der Rückschluss getroffen werden, dass Long-COVID und Post-COVID keine Krankheitsbilder sind. Für die Erfassung eines Krankheitsbilds wäre die Erarbeitung von Spannbreiten, wie bspw. bei einer Lungenentzündung, hilfreich. Besonders wichtig bei der Lang COVID- und Post-COVID-Forschung ist eine Koordinierung der wissenschaftlichen Aktivitäten in Deutschland. Sensibilisierung für die Erkrankung ist insbesondere bei den Hausärztlnnen erforderlich, da, sie für 70% der Betroffenen die erste Anlaufstelle sind. Ziel der Stellungnahme sollten konkrete Handlungsoptionen für die Politik sein.
TOP 4 - Stetlynenahme Vorbereitune Herbst
Thematisiert werden die äußere Form und Kommunikation der Stellungnahme. Diskutiert wird, ob
statt mit einem Fließtext mit Grafiken gearbeitet werden könnte; auf einzelne Punkte könnte in kurzen Texten eingegangen werden. Ein weiterer Gedanke wäre, einen eigenen Twitter-Kanal einzurichten, um die kommunikative Reichweite zu erhöhen. Die Expertlnnen diskutieren das Für und Wider dieser Vorschläge. Aufgabe des Gremiums sei in erster Linie eine beratende Funktion für die Politik. Vor diesem Hintergrund sei auch eine Rückmeldung der BReg zum Umgang mit den bisherigen Stellungnahmen wünschenswert.
TOP 5 -VorstellunR der Geschäftsstelle
Die neuen Kolleginnen der Geschäftsstelle, Frau Maschke und Frau Paape, stellen sich dem Expertlnnenratvor.
TOP 6 ~Verschiedenes_fRuckbtick bisheriee Stellunenahmenl
Für Mal wird ein Präsenztreffen geplant. Das Treffen in der nächsten Woche entfällt, nächste Sitzung
findet In KW 16 statt.
Protokoll der 18. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 19.04.2022 Zeit; 12:30-14:30 Uhr Ort; Videokonferenz
16 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer, stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof, Berner, Prof. Betsch, Prof. Dötsch/ Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidis, Prof. Meyer-Hermann, Dr. Niessen, Dr. Priesemann, Prof. Sander, Sternberg, Prof. Streeck, Prof. Wieler)
Gäste; BM Lauterbach/ AL'in 3 Frau Miehe-Nordmeyer
TOP l - Protokoll der vorangeßanßenen Sitzungen Keine weiteren Änderungen.
TOP 2-Aktuelle taeeentwicklun^
Die aktuelle Lageentwicklung hat sich laut |^——N11 in eine positive Richtung verändert. Die Zahl der Aufnahmen von COVID-19-fntensivfällen sowie dJeGesamtzahlderCOVID-lQ-Fäfle auf Intensivstationen sinken. Auch die Personalsituation verbessert sich auf einem schlechten Niveau (noch 700 von 1.300 Kliniken melden einen personelfen Engpass). Die Zahl der freien Beatmungsplätze steigt derzeit zum ersten Mal nach fanger Zeit. Die Gesamtzahl der Beatmungskapazitäten liegt ungefähr bei 8.000 Plätzen.
Aus einem aktuellen Artikel in The Lancet geht hervor, dass die Übersterblichkeit in Deutschland etwa doppelt so hoch ist wie angenommen (der Faktor ist in anderen Ländern noch deutlich höher). Es schließt sich eine Diskussion an zur Ubersterblichkejt In Deutschland.
[berichtet von Rekombinanten. Derzeit sind in Deutschland folgende Rekombinanten bekannt; l Fall Deltacron (XD-Variante), 6 Fälle XE/1 Fall XH, 145 Fälle XM. Bei mehr als 70% der Fälle handelt es sich aktuell um Omikron BA.2. Dabei ist zu beachten,dass es bei der Genomsequenzierung zu einem zeitlichen Verzug von 10-20 Tagen kommt.
finformiert über neue Virusvarianten. Aus der Omikron BA.2-Variante entwickeln sich mehrere Sublinien weiter. Insgesamt hat man bisher 21 entdeckt, davon sind drei hervorzuheben:
* BA.2.12.1: v.a. in^^^^^^^^^^^^^B beobachtet; Frequenzzunahme von 1% Anfang März zu 18% Stand jetzt; zeichnet sich durch einzelne Mutation aus und eine erhöhte intrinsische Ubertragbarkeit
» BA.4 und BA.5 zeichnen sich zusätzlich durch eine höhere Immunfluchtfähigkeit aus.
Es ist derzeit davon auszugeben, dass sich die Varianten auf diesem Strang wefterentwickeln, andere Varianten sind aber nicht auszuschließen. Es wird festgehalten, dass es sich bei allen Varianten lediglich um partielle Immunfluchtvarianten handelt.
TOP 3 ~ Stellungnahme Vorbereitunß Herbst
Die Stellungnahme soll eine Kombination aus Fließtext und einer stichpunktartigen Tabelle werden, damit die Inhalte schnell und übersichtlich erfasst werden können,
Diskutiert wird, inwiefern ein Umdenken bei der Teststrategie mit Btick auf den Herbst/Winter erforderlich werden könnte. Es wird überlegt, ob Testungen reduziert werden sollten/ wenn die Surveillance gleichzeitig insgesamt verbessert wird. Verschiedene Aspekte der Thematik (ggf. erneuter Aufbau derTestinfrastruktur, Kosten, Zielsetzung derTeststrategie etc) werden diskutiert. Konkretes Ergebnis soll im Kontext der Stellungnahme erarbeitet werden.
In die Stellungnahme wird aufgenommen, dass die Erfassung des Compliance-Verhaltens der Bevölkerung wichtig bleibt und an geeigneterStelle fortgesetzt werden sollte.
TOP4- Stellungnahme Lone COVID 312-23206"Pa"009 (4)/58/2022 Hauptregistratur Bunctsskanalerami
Die Bearbeitung der Stellungnahme schreitet voran. Voraussichtlich wird eine neue Version zur Kommentierung am Wochenende versandt.
TOP 5 -Stellunfinahme Alten- und Pflegeheime
Der aktuelle Entwurf der Stellungnahme wird kurz diskutiert. Im Kern gehe,es darum, eine bessere Qualität im Infektionsschutz in Alten- und Pflegeheimen langfristig durchzusetzen. Der Expertlnnenrat entscheidet, dass externe Expertlnnen mit geriatrischer Expertise hinzugezogen werden sollen.
TOP 6 - Verschiedenes (ÜberleEuneen zu einem Präsenzmeetinff am U. Mai im Bundeskanzleramtl Die aktuelle Organisation der Versorgung von Verletzten und Kranken aus der Ukraine wird diskutiert. Die zentrale Koordination und Verteilung funktionieren grundsätzlich sehr gut, bei der Administration gibt es zum Teil noch Verbesserungsbedarf (z.B. Kostenübernahme). Ein Problem sei auch die unterschiedliche Handhabe durch die Bundesländer.
Da einige Expertlnnen am 11. Mai verhindert sind, wird die Idee eines Präsenzmeetings am Nachmittag verworfen. Mit Unterstützung der Geschäftsstelle soll ein alternativer Termin für ein Prasenztreffen gefunden werden.
Protokoll der 19. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie
Datum: 26.04.2022 Zeit; 12:30 "14:30 Uhr Ort: Videokonferenz
17 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer, stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Dötsch, Prof. Drosten, Prof. Hertwig, Prof. Kaderati, Prof. Karagiannidis, Prof. Martens, Prof. Meyer-Nermann, Dr. Niessen, Dr. Priesemann/ Prof. Sander, Sternberg, Prof. Streeck, Prof. Wieler (bis 13.20 Uhr))
Gäste: AL'En 3 Frau Miehe-Nordmeyer, Corona Krisenstab Generalmajor Breuer, BMG-St'in Draheim
TOP l - Protokoll der voranfieRanßenen Sitzungen Keine weiteren Änderungen.
TOP 2 -Aktuelle t.aeeentwicklune
Die Lage hat sich laut^^^^^^^^^Bim Vergleich zur letzten Woche nicht wesentlich verändert. Insgesamt setzt sich der positive Trend fort. Die Zahl der COVID-19-lntensivfälle sinkt/ die ECMO- Behandlungen gehen zurück, die Beatmungsfälle halten sich auf gleichem Level. DerSchweregradder Erkrankung ist gleichgeblieben. Die durch COVfD-19 bedingte PersonalsituatEon hat sich weiter verbessert (695 von 1300 Kflniken melden Personafprobleme).
[berichtet zu den neu aufgekommenen Virusvarianten BA.4, BA.5 und BA2.12.1:
BA.4 / BA.5: neue Omikron-Varianten mit erhöhter Fitness höchstwahrscheinlich vorwiegend durch Immunflucht; Auftreten in Südafrika und Europa
• BA2.12.1: Spezialfall von BA.2 + L452X, zunehmend in USA, auch dominant in Indien und anderen Ländern
In beiden Fällen gibt es noch keine Hinweise auf eine Erhöhung der Krankenhausaufnahmen (in USA deutet es sich an). Dennoch ist es notwendig/ die weitere Entwicklung sehr genau zu beobachten.
fn Deutschland spielen die Varianten bisher eine geringe Rolle. Es wurden bisher 4 Fälle BA.2.12.l, 2 Fälle BA.4 sowie 37 Falle BA.5 identifiziert.
Es schließt sich eine Diskussion zu möglichen Impfempfehlungen mit Blick auf den Herbst sowie über die Aufrechterhaltung der Impfzentren an. Insgesamt kommen die Expertlnnen zum Schluss, dass für den Herbst/Winter die Möglichkeit bestehen sollte, auf Impfzentren zurückzugreifen. Hierfür sollten die Impfzentren in reduzierter Zahl aufrechterhalten werden, es sollte jedoch gesichert sein/ dass sie schnell wieder aktiviert werden können.
Mit Stick auf die ersten Ergebnisse zur Wirksamkeit des bivalenten Impfstoffs von^^^^Bwird die Notwendigkeit einer erneuten fiächendeckenden Impfung diskutiert. Zur Wirksamkeit der neuen/ angepassten Impfstoffe gibt es zum derzeitigen Zeitpunkt noch zu wenige Daten. REsikogruppen sollten nicht auf einen angepassten Impfstoff warten/ sondern die aktuellen STIKO-Empfehlungen beachten. Die Frage, ob im Herbst eine 4. Impfung für die Gesamtbevölkerung angezeigt ist/ kann noch nicht beantwortet werden. Wahrscheinlicher sei derzeit eine Empfehlung nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen.
Einigkeit besteht aber darin/ dass es sinnvoll ist, Vorkehrungen für ein kurzfristiges erneutes Hochfahren der Impfinfrastruktur zu treffen und hierüber ggf. auch die Influenza-lmpfung anbieten zu können.
TOP 3- Stellunenahme Lone COVID
Es wird über eine neue Version der Long-COVID-Stellungnahme diskutiert. Gegenstand der Diskussion ist, inwieweit der aktuelle Forschungsstand zu den möglichen Ursachen der Pathogenese von Long COVID wiedergegeben werden sollte. Hierzu gebe es noch wenig Evidenz, bzw. kann sich das Wissen kurzfristig ändern. Aus klinischer Sicht müsste bei den Empfehlungen ergänzt werden, dass Kfimken die Möglichkeit erhalten sollten, Long-COVID-PatEentlrmen auch ambuiant zu behandeln. Zudem sei es
312-23206-Pa-ß09(4)059/2022 U»..-.*-.—l-*—,*,— Q..^-J«.„b-.—.l-.-.->^t
wichtig, einen !CD-Code für Long-COVID einzuführen. Das BMG wird gebeten, sich hierfür im Rahmen der G7-Präsidentschaft einzusetzen.
Eine neue Version der Stellungnahme wird in den nächsten Tagen in die Runde geschickt.
TQP4 - Stellunenahme Alten- und Pfleeeheime
Der aktuelle Entwurf der Stellungnahme ist grundsätzlich konzertiert. Es wird vorgeschlagen in der Stellungnahme setite ausdrücklich darauf hinzuweisen, hingowloson werden, welcher Geriater mitgewirkt hat.
TOP 5 - Stellunenahme Vorbereitune Herbst
Die Erarbeitung der Stellungnahme schreitet voran. In den kommenden Tagen werden erste Teile zur Abstimmung verschickt Um die Empfehlungen besser zu strukturieren, soll mit Grafiken und farbigen Boxen gearbeitet werden. Die Geschäftsstelle unterstützt bei der Gestaltung.
Erste Elemente der Stellungnahme werden inhaltlich vorgestelit. Unter der Rubrik „Verbesserung der Datengrundlage" wird darauf verwiesen, dass es über das „Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus" möglich wäre, Hospitalisierungsdaten automatisch in Echtzeit zu erfassen. Das sei derzeit das einzige System, an dem alle Krankenhäuser automatisch angeschlossen sind.
Ein Teil der Stellungnahme soll speziell Kinder thematisieren. Es wird erwartet, dass die Kapazitäten für die Behandlung von Kindern in den kommenden Wintern nicht ausreichen werden, da mit einem gieichzeitigen hohen Auftreten von COVID-19, Influenza und RSV gerechnet wird. Der Mangel an
P fießepersonal könnte gravierend werden.
Auch die schulische Situation muss mitgedacht werden. Hierzu gehören die Themen Digitalisierung und Lufthygiene. Eine C02-Ampel und
regelmäßiges Lüften werden grundsätzlich als sinnvoller eingeschätzt als luftfllter.
Die Stellungnahme soll in etwa 4 Wochen veröffentlicht werden.
TOP_6_-yersch|e^denes
Die Diskussion zum Antikörperpanet wird auf die nächste Sitzung verschoben. In der kommenden Woche findet keine Sitzung statt. Die nächste Sitzung ist für den 10.5. terminiert. Am 31.05. wird es einen Präsenztermin in Berlin geben.
Protokoll der 20. Sitzung des Expertlnnenrafes der Bundesregierung zur COVID-19-Pandemie
Datum: 10.05.2022 Zeit; 12:30-14:30 Uhr Ort: Videokonferenz
17 Teilnehmerinnen des Expertengremiums (Vorsitzender Prof. Kroemer, steliv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Buyx/ Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Dötsch, Prof. Drosten, Prof. Falk/ Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens, Prof. Meyer-Hermann, Dr. NJeßen/ Dr. Priesemann, Prof. Sander, Lancfrat Sternberg, Prof. Streeck, Prof. Wieler (bis 13.20 Uhr)} •
Gäste: Al/in 3 Frau Miehe-Nordmeyer, Corona Krisenstab Generaimajor Breuer (z.T.), BM Lauterbach und ALL Herr Velter
TQP l - Protokoll der voranReganeenen Sitzuneen
Keine wesentlichen Änderungen zum Protokoll der Sitzung 26.4.2022. Verständigung darauf, dass unter dem Protokoll künftig über den nächsten und übernächsten Termin informiert wird.
TQP 2 -Aktuelle Laeeentwlcklune
|führt aus, dass es in Deutschland keine wesentliche Veränderung im Vergleich zur
Vorwoche gibt. Durch Zunahme von „normalen" Pneumonlen ist die Bettenausiastung in den Krankenhäusern weiterhin relativ hoch. Betriebssituation in den Krankenhäusern verbessert sich stetig, allerdings in geringem Tempo. Eine Zunahme von Pneumonien auf fntensivstation ist auch In Südafrika zu beobachten, (n den meisten Fällen sind Genesene betroffen, die keine Impfung erhalten haben.
Iberichtet zum Aufkommen der BA.4- und BA.B-Varianten in Südafrika und der Befürchtung einer erneuten Infektionswelle. Betroffen sind dort überwiegend Personen/ die zwar infiziert waren (mit BA.l, die BA.2 Welle blieb hier aus), aber nicht geimpft sind (ca. 70% der Menschen in Afrika sind nicht geimpft). Bei dieser Gruppe ist der Neutralisationstiterverlust gegen BA.4 und BA.5 größer als bei Geimpften. In Europa sei dieser Schutz aufgrund der höheren Impfquote besser und eine BA.4- bzw. BA.S-Welle daher derzeit eher unwahrscheinlich, da hier im Gegensatz zu
Südafnka die BA.2-Variante weit verbreitet war und zum Immunschutz bejgetragen hat Fraglich ist die Entwicklung der Subvariante BA.2.9 in Deutschland, die zur Zeit kontinuierlich zunimmt; für BA.4 und BA.5 ist in D kein Anstieg zu beobachten.
Es schließt sich eine Diskussion zum Abwassermonitoring und der Bereitstellung der lokal erhobenen Daten für wissenschaftliche Auswertungen an. Es wird erneut über die syndromische Surveillance informiert, die unabhängig von der Testung einen guten Überblick über das fnfektionsgeschehen gibt. In diesem Kontext wird die derzeit zu beobachtende Zunahme der Atemwegsinfektionen in der Gruppe der 5-14-Jährigen thematisiert, die als Anzeichen einer Inffuenza-Welle gedeutet werden könnte. Die durch das RKI erhobene Abwasserdaten sollen demnächst zur Verfügung gestellt werden.
Ibetont die Wichtigkeit der Ausweitung der Gesundheits- und Risikokommunikation, . welche nicht allein durch eine Werbekampagne erfüllt ist" hier ist eine abgestimmte Vorgehensweise zwischen den zentralen Institutionen wie RKI und BZGA wichtig. Es wird angeregt, Impfungen in Schulen durchzuführen.
Iberichtet, dass seit der Dominanz der Omikron Variante keine PIMS Fälle mehr zu verzeichnen sind. Bei Rotavirus-lnfektionen hingegen ist ein Anstieg zu verzeichnen,
Es wird vorgeschiagen/ dass der Expertlnnenrat sich des Themas globaie Impfstoffverteilung
annehmen könnte.
312"23206-Pa-309(4),60/2022 Hauptreglstratur 8unct®skanzl®ramt
TOP_3"-Verabschiedune StellunRnahme.Lone COVID
Diskutiert wird, inwieweit in der Stellungnahme auf die Modernisierung des Gesundheitssystems Im Bereich der sektorenübergreifenden Versorgung eingegangen werden soll. Gerade bei einer komplexen Erkrankung wie Long-/Post-COVlD sei eine intersektorale Zusammenarbeit wichtig, die nicht allein durch eine bessere finanzielle Ausstattung der Kassenärztlichen Vereinigungen zu losen sei. Einigkeit besteht darin, dass die in der Stellungnahme unter 2 und 6 beschriebenen Maßnahmen aufeinander folgen sollen, da es inhaltliche Überschneidungen gibt. Zudem soll auf die adäquate Versorgungsstruktur eingegangen werden, ohne dabei finanzielle Details zu benennen.
Extern hinzugezogene Fachexpertise wird unter den Stellungnahmen nicht namentlich benannt (Abstimmung: 12 von 17 Stimmen dafür). Sollte der Wunsch zur Aufnahme bestehen, kann dies im Einzetfail unter den Mitgliedern erneut beraten werden.
Der Entwurf der Steilüngnahme soll zur finalen Abstimmung versandt werden; Frist Freitag,13. Mai. Anschließend wird die Stellungnahme über den üblichen Weg veröffentlicht.
TOP4 - Verabschiedune Stellunfinahme Alten- und Pflefieheime
Es wird die Frage aufgeworfen, inwieweit in der Stellungnahme auf die unterschiedliche Tragerschaft der Alten- und Pffegeheime eingegangen werden sofl. Derzeit gibt es keine eindeutige Evidenz, dass die Versorgungsquatität für Pflegebedürftige in privaten bzw. gewinnorientierten Einrichtungen deutlich schlechter ist. Durch die fehlende Evidenz bestehe die Gefahr eines normativen Diskurses, der stark politisch geprägt wäre. Ein möglicher Kompromiss wäre s^ie Empfehlung einer Analyse über die. Auswirkungen der Organisationsformen auf die Versorgungsqualität.
Bis zum Ende der Woche wird eine finale Version zirkuliert, damit die Stellungnahme in der nächsten Woche (KW 20) publiziert werden kann.
TOP5 - _ Weiterentwicklung Stellungnahme Vorbereitune Herbst
Für einen Großteil der Unterkapitel der Stellungnahme liegen bereits Entwürfe vor, die in den nächsten Tagen unter den Expertlnnen zirkuliert werden sollen. Ziel ist eine Fertigstellung bis zum 31. Mai.
Es schließt sich eine Diskussion über Teilaspekte der Stellungnahme an. Unter anderem sollte bei den möglichen Szenarien für Herbst/Winter noch stärker berücksichtigt werden, dassje nach Szenario mit einer hohen Zahl respiratorischer Atemwegserkrankungen wie Influenza und RSV gerechnet werden kann. In der Stellungnahme soll ein umfassendes Lagebild empfohlen werden/ dass Parameter zur Infektionsdynamik, zur Krankheitsschwere und zur Auslastung des Gesundheitssystems enthält. Angeregt wird zudem, Richtwerte für einen Stufenplan zu empfehlen, der Planungssicherheit geben soll. Dies ist in den Teilen C und D vorgesehen. Es sei zudem zu bedenken, dass die Erfassung der Impfungen schwieriger wird. Je mehr Leistungserbringergruppen impfen.
TQP6 -Verschiedenes
Die Expertlnnen einigen sich nach kurzer Diskussion darauf, eine Stellungnahme „Lessons learned" zu verfassen, die nach der „tierbst/Winter""Stellungnahme veröffentlicht werden soll. Die Stellungnahme sollte die Impfkommunikation adressieren. Zudem wäre es wichtig, Herausforderungen für Wissenschaft und klinische Forschung zu thematisieren, insbesondere zur Zusammenarbeit und Regulatorik.
Dass das Bundesgesundheitsministerium so schnell ein Stellungnahmeverfahren zur Präexpositionsprophylaxe mit monoklonalen Antikörpern eingeleitet hat, wird atlseits begrüßt. Gleichzeitig wird angeregt, eine Arbeitsgruppe mit BMG und Fachgesellschaften zum weiteren Vorgehen bei der Anwendung monoklonaler Antikörper einzurichten.
Die Mitglieder des Expertlnnenrats einigen sich darauf, ab sofort im zweiwöchigen Rhythmus zu tagen. Die nächste reguläre virtuelle Sitzung findet somit am Dienstag, den 24. Mai statt.
Am Dienstag, den 31. Mai findet eine außerordentliche Präsenzsitzung im Bundeskanzleramt statt (11.30 -14.30 Uhr). Der erste Teil wird in kleinerem Rahmen ohne Gäste stattfinden, der zweite Teil mit Gästen. Thema soll die bis dahin finalisierte Stellungnahme zur Vorbereitung auf Herbst/Winter sein.
Protokoll der 21. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19-Pandemie
Datum: 24.05.2022 Zeit; 12:30-14:30 Uhr Ort: Videokonferenz
18 Teilnehmerinnen des Expertlnnenrats (Vorsitzender Prof. Kroemer, stellv. Vorsitzende Prof. Bnnkmann sowie die Mitglieder Prof. Buyx, Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Dötsch/ Prof. Drosten/ Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof. Karagiahnidis, Prof. Mertens, Prof. Meyer-Hermann, Dr. Nießen, Dr. Priesemann, Prof. Sander, Landrat Sternberg, Prof. Streeck (bis 13.20 Uhr})
Gäste: AL'in 3 Frau Miehe-Nordmeyer, Corona Krisenstab Generalmajor Breuer (z.Y.), BMG AI L Herr Velter
TOP l - Protokoll der voranReeanfienen_S1tzungen Keine Änderungen zum Protokoll der 20. Sitzung.
TQP 2 - Aktuelle Laeenentwicklune
Das Pandemiegeschehen in Deutschland nimmt derzeit weiterhin ab, befindet sich aber weiterhin auf einem relativ hohen Niveau. Bei der Verbreitung der Varianten zeigt sich laut^^^^^^Baktudl, dass die BA.S-Variante eindeutig zunimmt, auch im Vergleich zu den Varianten BA.4 und BA.2.12.1.
|berichtet zur kommenden Veröffentlichung der 53-Leitlinie bezüglich der antiviralen Medikation mit Paxfovid und Molnupiravir. Dies stelle eine geeignete Unterstützung in der Praxis zur Entscheidungsfindung dar. Grundlage der Stellungnahme sind Studien mit großer Patientlnnenzaht/ denen diese Medikation geholfen hat.
|beschreibt die aktuelle Lage zu den Affenpocken. Derzeit ist das Infektionsgeschehen äußerst dynamisch und Fälle sind inzwischen auf jedem Kontinent bekannt. Weltweit gibt es über 260 Verdachtsfälle. Diese schnelle Verbreitung in der menschlichen Population ist beachtenswert/da die bisherigen infektionsketten meist eher kurz waren. Das Virus würde in kurzer Zeit wahrscheinlich vor allem durch größere Veranstaltungen weiterverbreitet. Ein typisches Symptom ist die Bildung einer Pocken-typischen Hautveränderung, insbesondere im Intimbereich, was Rückschlüsse über die Übertragung zulässt.
Nachgewiesen sind insgesamt zwei Varianten der Affenpocken: l) westafrikanische Variante und 2) Variante aus dem Kongo-Becken. Letztere zeigt eine höhere Viruienz und verläuft in Afrika Z.T. auch tödlich - insbesondere bei Kleinkindern. Die bisherigen Verläufe des aktuellen Ausbruchgeschehens sind zum Großteil mild und werden teilweise ambulant behandelt. Nach derzeitigem Stand ist ein Fall aus Großbritannien bekannt, bei dem ein Klelnkind intensivmedizinisch behandelt werden musste. Aktuell stehe man aber noch am Anfang des Ausbruchs.
Präventiv könnte der MVA-lmpfstoff (3. Generation) genutzt werden, dieser schütze sehr gut gegen Affenpocken; bislang ist er durch die EMA allerdings nur für Pocken zugelassen. in Deutschland gibt es derzeit nicht nennenswert viel Impfstoff. Die STIKO erarbeitet eine Stellungnahme zu Wirksamkeit, Verträglichkeit und zur benötigten Zahl an Impfstoffd.osen. Diese soll rasch veröffentlicht werden.
Als Medikament kommt^^^^^Binfrage. Auch hiervon gibt es aktuell wenige Dosen in DEU; Versuch des Reimports^^^^^^^^^^Bderzeit in Verhandlung.
TOP 3 - Stellungnahme Kerbst/Winter
Eine Aussprache zu den einzelnen Teilen der Herbst/Winter Stellungnahme folgt.
Beispielsweise soll die Darstellung der Szenarien noch einmal grundlegend überarbeitet werden. Bei der Formulierung der Ziele müsste klargestellt werden, dass diese sich auf die Expertise bzw. SEchtweise des Expertlnnenrats beziehen (z. B. durch die Bezeichnung als „spezifische Ziele") und damit vor allem auf das Gesundheitswesen. Wichtig sei auch, sich grundlegend zu einigen, ob der Expertlnnenrat sich von der Containment-Strategie ganz lösen möchte oder diese noch verfnlet.
312-23206-Pa-009(4)/61/2022 Hauptreslstraiur Bundeskanzleramt
Die Mitglieder vereinbaren eine weitere Abstimmuhgsrunde mit einer aktualisierten Version. Im Anschiuss soll in der Präsenzveranstaltung am 31.05. Konsens zu bestimmten grundlegenden Fragen gefunden werden.
TOP 4- Verschiedenes
Die nächste Sitzung findet am 31. Mai im Bundeskanzleramt in Präsenz satt. Themen werden die aktuelle Herbst/Winter-Stellungnahme sowie die bisherige Arbeit des Expertlnnenrats sein. Die übernächste Sitzung findet am 14. Juni in der Zeit von 12.30 bis 14:30 Uhr als Video konfe re nz statt.
Protokoll der 22. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19-Pandemie
Datum: 31.05.2022
Zeit: 12:10-15:30 Uhr
Ort: Bundeskanzleramt, Internationaler Konferenzsaal
Folgende 17 Teilnehmerinnen des Experttnnenrats: Vorsitzender Prof. Kroemer, stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Buyx, Prof. Berner, Prof. Betsch (digital), Prof. Dötsch, Prof. Drosten (ab 13:00 Uhr), Prof. Falk, Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens, Dr. Nießen, Dr. Priesemann/ Prof. Sander, Landrat Sternberg, Prof. Streeck, Prof. Wieler
Gäste (13:30 bis 15:30 Uhr): ChefBK BM Schmidt, Büro Chef BK (Hr. Dr. Ponattu), Abteilungslelterm 3 Frau Miehe-Nordmeyer, Generalmajor Breuer, Bundesminister für Gesundheit Lauterbach, Frau Staatssekretänn Draheim
TOP l - Protokoll der voraneeeangenen Sitzungen Keine weiteren Änderungen.
TOP_2-Jiese!"echung Herbst/winter Stellunenahme
»teilt das Layout der Stellungnahme vor. Anschließend werden einzelne
Änderungen in den Gliederungspunkten l.) Ausgangslage sowie 2.) Spezifische Ziele und Strategien für den Herbst/Winter 2022/23 diskutiert.
TOP_3-_lnteme Bewertung der bisherigen Arbeit yndjntwicklunesmÖElichkeEten
Insgesamt wird die Arbeit des Expertlnnenrats als positiv und konstruktiv bewertet. Hervorgehoben wurde die hohe Vertraulichkeit untereinander.
Ressourcen gibt es in Bezug auf die Effektivität bei der Erarbeitung von Texten. Hier sollte die Nutzung einer Online-Plattform, die ein agiles Arbeiten an einem Dokument zeitgleich zulässt, geprüft werden. Zudem wurde die Transparenz bei der Erarbeitung von Stellungnahmen thematisiert. Nach Möglichkeit sollte hier offener kommuniziert werden, wer den Schreibgruppen angehört.
Auch die Frage, welche Wirkung die Stellungnahmen auf die politischen Entscheidungsträger haben, wurde diskutiert. Gerade fachübergreifende Stellungnahmen (z. B. die Stellungnahme „Verbesserte Datenerhebung und Digitalisierung" und „Notwendigkeit evidenzbasierter Risiko- und Gesundheits- kommunikation") bieten die Möglichkeit, mit politischen Entscheidungsträgern des Gesundheitsministeriums oder Bundeskanzleramts in den Dialog zu treten.
TOP 4 - Bewertung der bisherißen Arbeit durch den Auftraegeber inklusive Vorstellunfien für die Zukunft
Beginn der Sitzung mit Gästen
Von Seiten des Bundeskanzleramts und des Bundesministeriums für Gesundheit wird die Arbeit des Expertlnnenrats mit seinen Stellungnahmen und Empfehlungen sehr wertgeschatzt Der Mitgliederkreis habe an entscheidenden Punkten und in wichtigen Phasen der Pandemie durch seine Beratung weitergeholfen (z. B. in Vorbereitung von Bund-Länder-Treffen zum Thema Corona). Ein Fortbestehen des Corona-Expertlnnenrats, auch in der derzeitigen Besetzung/ ist von Seiten der Bundesregierung erwünscht. Der Krisenstab gibt an/ dass die Bundesländer vom Nutzen der Empfehlungen des Expertlnnenrats überzeugt sind.
312-23206-Pa-309(4),62/2022 Hauptr®sist'^atur Buncbskanssleramt
/tcnngset, eine uoppeiung aer Strukturen, die bereits in anderen Institutionen bestehen, zu vermeiden. Ein ergebnisoffener Diskurs
wird für die zweite Jahreshälfte 2022 angestrebt.
TOP 5 - Abschließende Diskussion Steliungnah me Vorbereitune Herbst
Insgesamt ist die Stellungnahme kurz vor der Finalisierung. Am l. Juni wird an die Mitglieder des Expertlnnenrats eine finale Version versandt. Am Mittwoch, dem 8. Juni, ist eine Pressekonferenz im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Stellungnahme geplant.
Die Struktur der Stellungnahme sieht drei mögliche Szenarien für den Herbst/Winter vor. Priorität für den Herbst/Winter sei neben der Vermeidung von Uberlastungssituationen für das Gesundheitswesen und KRITIS auch/ weitere Schäden, wie z. B. Long COVtD, von der Bevölkerung fernzuhalten.
Gerade das derzeitige Testmanagement wird von Seiten des Expertlnnenrats hinterfragt. Private Testzentren haben auffällig viele Testungen am Tag, die eine sehr geringe positiv Quote (rd.2%) gerade im Vergleich zu der PCR-Testung (40% positiv Quote) - haben.
Es schließt sich eine Diskussion'an, ob das wöchentliche verpflichtende Testen von Kindern und Jugendlichen eine geeignete Maßnahme sei, um dieser Personengruppe einen sicheren Aufenthalt in
Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen zu ermöglichen. Insgesamt sei diese Maßnahme vor dem Hintergrund der hohen Immunität von Kindern und Jugendlichen (geschätzt 80% haben eine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht), der bislang geringeren Krankheitsschwere und den vermutlich geringen Long-COVID-Fällen nicht angemessen. Die Politik sollte für diese Personengruppe klarer kommunizieren, dass eine durchgemachte Infektion in Verbindung mit einer Impfung ein sehr gutes Schutzpaket darstellt. Hier empfiehlt der Expertlnnenrat, die aktuelle STIKO-Empfehlung, welche eine einmalige Impfung für Kinder über 5 Jahre empfiehlt, nochmals mehr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu setzen. Insgesamt wird eine Abkehr vom anlassfosen Testen asymptomatischer Kinder und Jugendlicher von Seiten des Expertlnnenrats empfohlen.
Diskutiert wird auch über die 7-Tage-lnzidenz. Die 7-Tage-lnzidenz wird durch die laut Infektionsschutzgesetz festgelegten Meldungen an das RK! zuverlässig erfasst. Zusätzlich führt das RKI eine syndromische Surveillance durch, die nicht gesetzlich verankert ist. Mit dieser syndromischen RKI- Surveillance erfasst das RKI Atemwegserkrankungen auf drei Ebenon: l.) Bevölkerungsebene (Grippeweb mit ca. 9.000 regelmäßigen Nutzerlnnen), 2.) ambulanter Bereich: 500 Kinder- und
Hausarztpraxen, 3.) stationärer Bereich: 72 Kliniken. Aus dem Wissen über die prozentuale Verteilung der asymtomatischen und symptomatischen Fälle und durch die Kombination der Surveillance-Daten über das gesetzlich verpflichtende Meldesystem sowie die syndromische Surveillance kann die Gesamtinzidenz zuverlässig geschäht werden. Die Bedeutung der Abwassersurveillance kann noch nicht abschließend beurteilt, werden da die 50 Pilotprojekte erst noch ausgewertet werden müssen.
Angesprochen wurde zudem die geeignete Darlegung der infektionslage in der öffentlichen Wahrnehmung. Die 7-Tage-lnzidenz sei zwar hinreichend be- und anerkannt, jedoch habe sie ggf. nicht mehr die geeignete Durchsetzungskraft/.um z. B. die Bürgerinnen zum eigenverantwortlichen Handeln zu motivieren. Besser geeignet seien hierfür Surveillance-Systeme/ die z. B. im Ampelformat einfache Informationen über die Krankheitsschwere liefern. Hier komme es auf eine gute Kommunikation an.
TOP 6 -Ve rsch ie d enes
Die nächsten (digitalen) Sitzungen des Expertlnnenrats finden am 14.06.2022 und 28.06.2022 in der Zeit von 12:30 bis 14:30 Uhr statt. Die Sitzung am 14.06.2022 wird voraussichtlich von Frau Prof. Brinkmann geleitet.
Protokoll der 23. Sitzung des Expertinnenrates der Bundesregierung zur COVID-19-Pandemie
Datum: 14.06.2022 Zeit: 12:30-14:30 Uhr Ort: Videokonferenz
13 Teilnehmerinnen des Expertlnnenrats (stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Buyx, Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Drosten, Prof. Falk, Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidis, Prof. Meyer-Hermann, Dr. Nießen, Dr. Priesemann, Prof. Streeck
Gäste: Al/in 3 Frau MEehe-Nordmeyer, Staatssekretärin Frau Draheim
TOP l - Protokoll der voraneeeanEenen Sitz unRen Keine Änderungen zum Protokoll der 22. Sitzung.
TOP 2 - AktyeUe Lagenentwicklunfi
Die aktuelle hohe Dynamik der fnzidenz zeige, dass die Sommerwelle im volien Gang sei. Das AbwassermonitoringBI^^^^BBIasse auf eine höhere 7-Tage-lnzidenz schließen als die gemeldete tnzidenz, was darauf hindeutet, dass die Dunkelziffer der Infizierten deutlich höher liege. Durch die Verbreitung der BA.S-Variante stiegen die Krankenhausfallzahien, wobei noch kein Effekt bei der Belegung der Intensivbetten erkennbar sei, was aber aufgrund der zeitlichen Verzögerung erwartbar sei. Laut^—^^^Bistgem.derSequenzierungdes RKi der BA.5 Anteil deutlich angestiegen/die Verdopplungszahl der BA.S-Variante liegt derzeit bei einer Woche.
!n der Diskussion wurde ergänzt, dass z. Zt. die Inzidenz insbesondere in den Jüngeren Altersgruppen steige und dieser Trend mit zeitlicher Verzögerung auch ältere Altersgruppen erreichen werde. Es war zu erwarten, dass eine Sommerwelle kommt, jedoch kann leider nicht vorhergesagt werden/ wie hoch sie sein wird. Eine genaue Modellierung sei nur schwer vorzunehmen, da es keine eindeutige Übersicht zur Immunität in der Bevölkerung gäbe. Ein Vergleich mit dem BA.4/5-lnfektionsgeschehen in Südafrika sei schwierig, da hier die BA.2 Weite ausblieb und grundsätzlich die Immunisierung der Bevölkerung auf Infektionen und weniger auf Impfungen zurückzuführen sei. In einer japanischen Preprint-Studie konnte in Hamstern für die BA.2.12.l und BA.4/5-Variante eine höhere Pathogenität festgestellt werden. Diese Ergebnisse seien allerdings nicht zwingend vatfde, da die Virustitration verschiedener Varianten herausfordernd sei und damit eine hohe FehleranfällEgkelt bestünde. Kurz angesprochen wurde ebenfalls eine Studie die gezeigt hat/ dass bei Kindern die Impfung einen besseren Schutz bietet als die Infektion, womit nochmals auf die Wichtigkeit der Kinderimpfung hingewiesen wurde.
Die Corona-Schutzimpfung bietet nach wie vor einen wirksamen Schutz vor einem schweren Verlauf, auch bei einer Infektion mit der BA.4/5-Variante. Die Daten aus Israel zeigen einen Schutz nach der 4. Impfung (2. Auffrischimpfung) mit der Originalsequenz bei Personen ab 60 Jahren und mit Grunderkrankungen. Diese Daten bestätigen die STIKO Empfehlung für die 4. Impfung ab 70 Jahren und bei ImmunsupprimJerten, unabhängig vom Alter und ggf. bei medizinischem Personal. Bei immungesunden Personen unter 70 Jahren ist eine 4. Impfung nicht erforderlich, da kaum erhöhte Immunitätsparameter wie Antikörper nachzuweisen sind. Die Veränderungen von BA.5 im Vergleich zu BA.l und 8A.2 sind mit einer Deletion (69-70) und 2 Aminosäuen gering, was den vergleichbaren partiellen immunescape erklären könnte. Ähnlich der Influenza-lmpfung zeigt sich auch für die Corona-Schutzimpfung/ dass eine Auffrischungsimpfung den Immunschutz bei diesen Risikogruppen erhöhen kann. Gleichzeitig sei eine genaue Aussage zur individuellen Wirkung der 4. Impfung durch nicht einfach messbare mukosale Immunität nach wie vor schwierig.
Aus dem Bereich der Kinder- und Jugendmedizin ist zu vermeiden, dass es praktisch keine stationäre Krankheitsaktivität bzgl. COVID-19 gibt. PIMS-Fälle sind bereits nach Delta seltener, nach Omikron praktisch gar nicht mehr aufgetreten. Allerdings gibt es - regional unterschiedlich - eine Häufung akuterAtemwegsinfektionen durch RSVund InfluenzaA und anhaltend eine außergewöhnlich hohe
3t2"23206"Pa"e)09(4 )/63/Z022 Hauptreglstraiur Bundeskanalcrami
Krankheitsaktivität an viralen Gastroenteritiden durch Rota- und Adenoviren. Bezüglich der im April zunächst aus England gemeldeten Fälle von akutem leberversagen bei Kindern, bei denen ein fraglicher Zusammenhang zu SARS-CoV-2 und Adenovirus-lnfektionen diskutiert wurde, ist zu berichten, dass europaweit etwa 300 Fälle gemeldet wurden, davon über 75 aus England, aber auch dort ist es in den letzten 4 Wochen ruhig geworden. In Deutschland hat es allenfalls Einzelfälle gegeben. Im Kindesalter bleibt bei etwa 50% der akuten Leberversagen die Ursache unbekannt. In den pädiatrischen Leber-Transplantationszentren hat es keine Zunahme von Fällen gegeben.
Nach den Ergebnissen^^^^^BStudie beschäftigt die Corona-Pandemie die Bevölkerung zunehmend weniger. Bei einer Befragung zu den drei in der aktuellen Stellungnahme beschriebenen Szenarien zeigte sich, dass Personen zu bestimmten Schutzmaßnahmen (z. B. Maskentragen) eher bereit sind/ und zwar unabhängig vom Szenario. Aktualisierungsbedarf wurde auf der Homepage der BZgA festgestellt, welche Z.B. keine Informationen zur Corona-Schutzimpfung bei Kindern Ü5 enthält. BMG wird dies ggü. der BZgA adressieren.
^bittet Frau Drahelm, die Verfügbakeit der gegen BA.4/BA.5 wirksamen monoklonalen AntikÖrper zu prüfen. .
TOP 3 - Resonanz Herbst/WEnter-Stellunenahme
Es wird über weitere Schritte im Nachgang der Veröffentlichung der Herbst/Winter-Stellungnahme berichtet. Aufgrund der hohen Nachfrage aus den Landesministerien wird am 21. Juni auf Einladung von ALin 3 eine Informationsveranstaltung mit den Gesundheitsministerien der Länder stattfinden, bei der Mitglieder des Expertlnnenrates die Herbst/Winter-Stellungnahme vorstellen und anschließend Fragen der Teilnehmerinnen beantworten.
Es schließt sich eine Diskussion zur Abbildung und Erfassung der 7-Tage-lnzidenz der Neuinfektionen an. Die Surveitlance des RKI sei wichtig, allerdings kein Ersatz für die 7-Tage-lnzidenz. Die RKI- Surveiltance beruht auf folgenden Daten: l.) Bevölkerung (Grippeweb mit ca. 9.000 regelmäßigen Nutzerlnnen), 2.) 500 Kinder- und Hausarztpraxen, 3.) 70 Kliniken. Somit würden keine asymptomatischen Fälle und auch kein AntikÖrperstatus der Bevölkerung erfasst Gerade die Abbildung von asymptomatischen Fällen sei für die Berechnung der Wefle und deren Peak wichtig. Die syndromische surveillance sei kein Ersatz für die Inzidenz. Es wird auch nochmals auf die Sinnhaftigkeit der Abwassersurveillance hingewiesen, und dass diese Daten allen zugänglich gemacht werden müssen.
TOP 4- Karl Lauterbach
Da der Bundesminister für Gesundheit nicht anwesend ist, wird der TOP auf die nächste Sitzung am 28. Juni 2022 verschoben. -
TOP 5 - Nächste Schritte zur „Lessons learned/DebriefinR"-Stellunenahme
Es wird aktiv um die Beteiligung an der Stellungnehme gebeten. Sofern an einzelnen Textblöcken mitgeschrieben wird, soll dies an^^^^^^^Bkommumziert werden. Der erste Aufschlag zur Stellungnahme stellt eine grobe Orientierung dar und ist noch nicht zur Kommentierung vorgesehen. Es wird versucht, die Stellungnahme über eine Plattform wie google doc zu erstellen.
TOP 6 - Diskussion über die ImplementEerune eines Ampelsvstems, das der Bewertung des
Ec htze itlage b i Ides im Sinne einer REsikoeinstufune für die Bevölkerung dienen könnte
In Neuseeland ist bereits ein ähnliches System im Public-Health-Bereich implementiert. Das Ampelsystem wäre eine Überiegung, wie künftig die tage abgebildet werden könnte, um der Bevölkerung klare, einfache und einheitliche Einschätzungen zur aktuellen Lage zu vermitteln. Im Zusammenhang hierzu könnte eine Stellungnahme für geeignete Indikatoren/ welche die Belastungssituationen in relevanten Bereichen abbilden/ hilfreich sein. Es wurde begrüßt, sich diesen Themas anzunehmen.
TOP 7" Einladung von Sprecherinnen in den Expertlnnenrat
Es wird vorgeschlagen, Kolleginnen aus dem Ausland als Vortragende zu Sitzungen des Expertlnnenrates einzuladen. Es wurde gewünscht, Einschätzungen zu Herbst/Winter Vorbereitungen
von Leiterlnnen von Public Health Instituten aus Ländern wie England oder Frankreich zu hören. Dieser Vorschlag stieß auf große Zustimmung.
Die 24. Sitzung des Expertinnenrates findet am 28. Juni 2022 statt. Danach wird die 25. Sitzung am 12. Juli 2022 stattfinden.
Protokoll der 24. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVID-19-Pandemie
Datum: 28.06.2022 Zeit: 12:30-14:30 Uhr Ort: Videokonferenz
15 Teilnehmerinnen des Expertlnnenrats: Vorsitzender Prof. Kroemer, stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof. Drosten, Prof. Falk/ Prof. Hertwig, Prof. Kaderali, Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens/ Dr. Nießen, Dr. Priesemann, Prof. Sander, Landrat Sternberg, Prof. Streeck
Gäste; AL'in 3 Frau MJehe-Nordmeyer, Bundesgesundheitsminlster Lauterbach, Staatssekretärin Frau Draheim, AL l Herr Velter
TOP l - Protokoll der voraneeeanEenen Sitzungen Keine Änderungen zum Protokoll der 23. Sitzung.
TOP 2-Aktuelle LaEenentwickiune
In NRW zeigt sich eine große Differenz zwischen den Werten des Abwassermonitorings^^^Bund der örtlichen Inzidenz. Daraus lässt sich schließen, dass die 7-Tage-lnzidenz das aktuelle Infektionsgeschehen deutlich untererfasst. Die Bürgertestungen in NRW sind auch deutlich zurückge- gangen. An den Krankenhausdaten aus NRW sieht man, dass die Krankenhauseinweisimgen deutlich zunehmen. Aus Kliniken wird berichtet, dass es durch BA.4/BA.5 aktuell wieder mehr Pneumonien gibt. Hinsichtlich der Aitersverteitung auf den Intensivstationen zeigt sich keine Veränderung im Ver- gleich zu 8A.1 und BA.2. Es kommen viele ältere Patientinnen auf die fntensivstation/ fast alle sind über 60 Jahre. Die Daten zeigen, dass ca. 50% der Patientinnen keine Atemunterstützung benötigen. Besorgniserregend ist, dass die Behandlungskapazitäten sinken. Das liege aktuell nicht daran, dass es mehr Patientinnen gebe, sondern am fehlenden Personal. Dieser Trend könnte sich im Herbst noch deutlich verstärken, wenn infektionskrankheiten nicht eingedämmt werden.
Zur aktuellen virotogischen Situation wird berichtet, dass eine aktuelle,
Zur Immunität wird ausgeführt, dass eine mukosale Impfung die lokale fmmunltät stärken würde. Diese lokale Immunität sei zwar kurziebiger als eine systemische Immunität, Jedoch böte sie für Im- munsupprimierte einen wichtigen Schutz. Klar muss sein, dass diese Form der Impfung regelmäßig wiederholt werden muss. Fraglich sei, wie schnell die klinischen Studien durchgeführt werden (abhängig vom Interesse der Pharmafirmen) und der Impfstoff zugelassen werden kann.
Personen/ die eine Grundimmunisierung (Erst- und Zweitimpfung) erhalten haben, neutrahsieren schlecht gegen Omikron. Es zeigt sich außerdem, dass 29 Tage nach einer Booster Impfung auch höhere Antikörpertiter gegen das Wildtypvirus vorhanden sind. Einen Vorteil haben bivalente Impfstoffe (Moderna), da diese besser als der herkömmliche Impfstoff neutralisieren (l,5fach verbessert). Daten von Biontech zum monovalenten Omikron Impfstoffsind noch nicht veröffentiicht. Eine erneute Kommunikation, gerichtet an die Kisikogruppen zur 3. und 4, Impfung, sei sehr wichtig, die Impflücken seien nach wie vor zu groß. Angesprochen wurde diesbezüglich ebenfalls, dass mittelständtsche Unternehmen mit angesprochen werden sollten, um auf die Impfung aufmerksam zu machen.
|hat die Literatur zur 4. Impfung aufgearbeitet. Im Ergebnis sei die Evidenz für eine 2. Booster Impfung für unter 70-Jährige relativ gering. Bzgl. des Myokarditis-Risikos bei jungen Patienten gebe es keine validen Aussagen, ob das Risiko mit der Anzahl der verabreichten ImDfstoffdosen steiet.
312-23206-Pa"ß09(4)/64/2022 Uauot.rmalsiirat.ur Bundaskansleramt
Gerade bei einer Myokarditis sind langfristige Schäden, die erst mit zeitlichem Abstand zu der akuten Erkrankungen auftreten, zu beobachten.
Starke Kritik wird bezüglich der Verabreichung von antiviralen Medikamenten in der ambulanten Versorgung geäußert. Die Gäbe von Paxtovid und Evusheld findet sehr schleppend bis gar nicht statt, obwohl Todesfälle damit verhindert werden könnten. Hier sollte dringend mit interessenvertretern gesprochen werden.
Es wird die Frage diskutiert, ob der Experttnnenrat sich mit einer Stellungnahme zur aktuellen Situa- tion in Deutschland äußern sollte. Tendenziell wird diese Notwendigkeit nicht zwingend gesehen/ da die aktuelle Situation und damit auch die Sommerwelle sich voraussichtlich in 3 bis 4 Wochen ent- spannen wird. Im Hinblick auf drohende Personalengpässe gelte es vielmehr für den Herbst/Winter zu sensibilisieren. Im September sei mit einer verstärkten Influenzawelle zu rechnen, die massiven Personalausfall verursachen könnte. Eine Erfassung des verfügbaren Personals sollte dreistufig gegliedert sein (l. Stufe: Personal im Krankenhaus,. 2. Stufe: Personal in den Alten- und Pfiegeheimen inkl. außerklinischer Intensivpflege, 3. Stufe Funktionsbereiche der Krankenhäuser). Ergänzend zum Gesundheitswesen sollte das Personal, welches im Bereich der KRIT1S arbeitet (z.8. Beschäftigte in Katastrophenschutz-Stäben) erfasst werden. Die Meldung bzgl. KRITIS-Persona) werden aus den Ländern an das BMI gemeldet.
Gewünscht wurde eine Übersicht über die Inanspruchnahme/Belastung der Long-COViD Ambulanzen um.eine bessere Einschätzung derVersorgungslage zu bekommen.
TQP 3 - Diskussion Lessons learned
Einigkeit besteht darüber, dass mit dem vorhandenen Personalkörper und der begrenzten zeitlichen Kapazität eine umfassende Lessons Learned Evaluation kaum möglich ist. Die genaue Zielsetzung müsse noch genauer definiert werden. Damit Interessenskonflikten vorgebeugt werden kann/ wird der Vorschlag diskutiert, in der Stellungnahme eine entsprechende Evaluation zu empfehlen, die bereits Vorschläge zum methodischen Vorgehen aufzeigen könnte.
TOP 4-Verschiedenes (Stand AG Infektionsschutzeesetz: Einladung von Sprecherinnen in den Exoer- tinnenrat (aus Israel. UK, Francel
Bei dem Sachverständigenrat zum IfSG laufen heute die Endabstimmungen. Ziel ist es, am Freitag ein Papier vorzulegen. Derzeit sei noch unklar, ob ein Konsens erzielt werden könne. Vieles, was in den Stellungnahmen des Expertlnnenrats angesprochen wurde, ist auch in dem Gutachten des Sachver- ständigenrats enthalten.
Es schließt sich eine kurzer Austausch zur Einladung externer Gäste an. Unter anderem wird vorge- schlagen, •^^^^^—^^•/'u einer Sitzung einzuladen. Außerdem wird die Möglichkeit der Teilnahme der BZgA angesprochen.
Die 25. Sitzung des Expertlnnenrates findet am 12. Juli 2022 statt. In der nächsten Sitzung wird ent- schieden, ob es eine Sommerpause geben wird.
Protokoll der 25. Sitzung des Expertlnnenrates der Bundesregierung zur COVfD-lS-Pandemie
Datum: 12.07.2022 Zeit: 12:00-14:30 Uhr OrtVideokonferenz
15 Teilnehmerinnen des Expertlnnenrats: Vorsitzender Prof. Kroemer, stellv. Vorsitzende Prof. Brinkmann sowie die Mitglieder Prof. Berner, Prof. Betsch, Prof, DÖtsch, Prof. Drosten, Prof. Faik/ Prof. Hertwig, Prof. Karagiannidis, Prof. Mertens, Dr. Priesemann/ Prof. Sander, LandratSternberg/ Prof. Streeck/ Prof.Wieler
Gäste: ChefBK, AL'in 3 Frau Miehe-Nordmeyer, Bundesgesundheitsminister Lauterbach, Staatssekretärin Frau Draheim/^^^^^^^^^^U RL'in 312 Jaritz
TOPÄ- P^ndemiebekämpfung in Israel Auf Einladung des Expertlnnenrats nimmt
|„Clafit Health Services" in Israel) an der iitzung teil. Er berichtet vom israelischen Pandemlemanagement/ der datengestützten
Impfkampagne/ vorausschauender medikamentöser Behandlung v.a. mit Paxlovid sowie aktuellen Herausforderungen in Israel.
Aufgrund der sehr guten Datenlage („digital twins") konnte in Israel die Effektivität der Corona- Schutzimpfung sehr früh durch Studien belegt und auch kommunikativ vermittelt werden. Die geänderte Teststrategie erschwert Jedoch jetzt auch in Israel die Forschung. Zudem wird es aufgrund der komplexen BevÖlkerungsimmunität immer schwerer, ausreichend Probanden für Studien zu finden, die genau matchen.
Israel nimmt eine Vorreiterrolle bei der vorausschauenden medikamentösen Behandlung mit Paxlovid ein. Anhand von Daten-Modellierungen werden infizierte RisEkopatientfnnen identifiziert/ kontaktiert und beraten. Die Patientinnen erhalten Paxfovid entweder nach Hause geliefert oder können es in einer Apotheke abholen. Israel hat mit diesem Einsatz von Paxlovid bisher gute Erfahrungen gemacht.
TOP 2 - Protokoll vom 28.6.2022
Keine Änderungen zum Protokoll der 24. Sitzung.
TOP 2 -Aktuelle laee; Schwerpunkt BA2.75
Bei einem Vergleich des Abwassermonitorings^^K ^t der 7-Tage-lnzidenz der Neuinfektionen zeigt sich weiterhin, dass die Werte deutlich auseinanderdriften. Allerdings gibt es Anzeichen dafür, dass ein Plataeu erreicht wurde. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen ist deutlich nach oben gegangen (COVID-19 als Haupt- oder Nebendiagnose), die Zahl der Neuaufnahmen auf die intensivstation hat wieder zugenommen/ darunter viele Hochaltrige und Immunsupprimierte. Die Hälfte der Patientinnen benötigt keine respiratorische Unterstützung.
Ein großes Problem stellen die aktuellen Personalausfälle dar. Mit Blick auf den Herbst ist es bedenklich, dass es schon jetzt im Sommer zu starken Personalproblemen kommt. Eine Idee ist, die regionale Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern sowie die Patientfnnenallokation zu intensivieren, um Synergien zu nutzen und Personalausfäjle abzumildern.
Es wird zur neu aufgekommenen Variante BA.2.75 berichtet. Bisher liegen noch wenige Informationen vor. In Indien sieht man eine erhöhte Inzidenz durch BA.2.75 (Zuwachs 20 bis 30%); hier könnte diese Variante in wenigen Wochen dominant werden.
jetzt in Indien aufkommende Dominanz von 8A.2.75 könnte dadurch begünstigt sein, dass es in Indien keine bedeutende BA.l-Welle gab. Ein
wesentlicher Teil der Bevölkerung sollte also ein prä-Omikron-typisches Escape-Muster aufweisen. Daher könnte es sein, dass BA.2.75 nur in Indien dominant wird, wo sich BA.5 nicht durchgesetzt hat.
312-23206-Pa-009(4)/6S/2022 Hauptregistrstur Bundeskanaleramt
In Deutschland wurden bislang 5 Fälle gemeldet, bei denen eine BA.2.75-!nfektion vorlag. Die Fälle traten zwischen dem 03.06. und 27.06. auf und sind über ganz Deutschland verteilt.
Zur Virulenz von BA.5 wird vorgetragen, dass sie wahrscheinlich höher ist als bei den bisherigen Omikron-Varianten. Dies belegt, dass das Corona-Virus wieder zu einer pathogeneren Variante evolvieren kann. Bisherige Daten zeigen, dass BA.5 beim Replikationsniveau in den Lungenzellen wieder deutlich näher an der Delta-Variante liegt.
Aus derBKJU^BI^^^BIB iässt sich ableiten, dass die Informationshäufigkeit über Corona deutlich abgenommen hat. Die Risikowahrnehmung steigt zwar leicht an, dennoch ist keine Verhaltensänderung bei den Befragten erkennbar. Nur 37% der Befragen wissen/ dass die ST1KO eine Impfung ab 5 Jahren empfieit. Zudem zeigt die Studie, dass die Testhaufigkeit mit Schnelltests deutlich abgenommen hat.
Als lessons learned aus der Pandemie wird resümiert, dass es immer noch keine effiziente und resiliente Kommunikationsstruktur gibt. Die Politik halte sich derzeit kommunikativ zurück • „Nicht" Kommunizieren" sei auch eine Form der Kommunikation. Die BZgA tritt zu wenig in Erscheinung, das RKI hat die Aufgabe Expertlnnen zu informieren, nicht die gesamte Bevölkerung.
TOP 4 - Reoreanisation der medikamentösen COVtD-19 Behandlung
Bisher stehen l Mio. Dosen Paxlovid zur Verfügung, davon wurden 30.000 verwendet, insgesamt wird es zu wenig eingesetzt, da die Arzteschaft aufgrund möglicher Wechselwirkungen sehr zurückhaltend reagiert. Daher wird eine Reorganisation der Behandlung in 3 Schritten vorgeschlagen:
l. Überarbeitung der Kurzversion der leitiinie mit Unterstützung des BfArM als interaktive Seite, um Hürden bei den Therapeutlnnen abzubauen.
2. Medizinische Zentren sollen über telefonische Beratung Paxlovid verschreiben können (Abholung über die Apotheke).
3. Nutzung der elektronischen Patientenakte
TOP 5 - Stand Lessons tearned
In den kommenden Wochen soll weiter an dem Thema „Lessons learned" gearbeitet werden. Hiefür brauchte es zwei bis drei weitere Expertinnen/ die sich aktiv beteiligen. Es wird darum gebeten, vor dem Schreibprozess darüber zu diskutieren/ welchen Bereichen sich der Expertlnnenrat widmen und
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TOP 6- Verschiedenes
Das Bundeskanzleramt berichtet über den aktuellen Stand des Infektionsschutzgesetzes. Das Trägergesetz befindet sich im parlamentarischen Verfahren und enthält u.a. Regelungen zum Schutz vulnerabter Gruppen und zur Verbesserung der Datengrundlage. Weitere Maßnahmen sollen mit Anderungsanträgen in das parlamentarische Verfahren eingebracht werden. Am 22.09. soll das Gesetz in Kraft treten.
Nach einer Sommerpause findet die nächste djgitaie Sitzung am 16. August 2022 statt. Für den 29. August ist ab 10.00 Uhr (bis voraussichtlich 15.00 Uhr) ein Präsenztermin im Bundeskanzteramt anvisiert.